VfB-Chef Mislintat: "Wie mir das auf den Sack gegangen ist"

Stuttgart - Mit ganz viel Herz hat sich der VfB Stuttgart gegen den FC Bayern München ein 2:2-Remis erkämpft!

Florian Müller (24) rettete dem VfB Stuttgart mit einigen Glanzparaden den Punkt.
Florian Müller (24) rettete dem VfB Stuttgart mit einigen Glanzparaden den Punkt.  © Matthias Balk/dpa

Einer, der an diesem Überraschungscoup großen Anteil hatte, war Keeper Florian Müller (24). Der Ex-Mainzer rettete die Schwaben gleich mehrfach mit Glanzparaden vor weiteren Gegentoren und dürfte damit seine Kritiker erst mal verstummen lassen.

Denn Müllers Leistung stand in dieser Saison schon häufiger im Fokus. Manch einem genügte die Performance des neuen Stuttgarter Schlussmannes einfach nicht.

Was unter anderem auch daran lag, dass die Fußstapfen des zu Borussia Dortmund abgewanderten Gregor Kobel (24) groß waren.

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Über diesen Vergleich ärgerte sich Sportdirektor Sven Mislintat (49) vor Längerem schon mal. Auch Kobel habe seine Zeit gebraucht, sagte er damals.

Jetzt verriet er nach der Bayern-Partie, dass ihn die ständige Müller-Kritik mehrfach auf die Palme brachte: "Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie mir das auf den Sack gegangen ist, was über Flo in den sozialen Medien und überall geschrieben wurde."

Kritik am VfB-Keeper Florian Müller für Sven Mislintat "nicht verständlich"

VfB-Sportdirektor Sven Mislintat (49) steht voll und ganz hinter seinem Keeper Florian Müller.
VfB-Sportdirektor Sven Mislintat (49) steht voll und ganz hinter seinem Keeper Florian Müller.  © Tom Weller/dpa

"Für mich war die Kritik bislang absolut nicht verständlich", unterstrich Mislintat und stellte klar: "Flo ist ein Superkeeper, er hat sich in dieser Saison kaum selbst einen reingeschmissen."

Eine Ausnahme war das Heimspiel gegen den BVB, bei dem Müller einen harmlosen Abschluss von Julian Brandt (26) passieren ließ.

Doch ist die Kritik ansonsten wirklich so aus der Luft gegriffen, wie es Mislintat gerne weismachen möchte?

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Nicht ganz, wie man mit einem Blick auf die Statistik feststellt. Immerhin hat der VfB mit 58 Gegentoren die viertschlechteste Defensive der Liga.

Zudem spielten die Schwaben nur viermal zu null und sind in dieser Hinsicht gemeinsam mit dem 1. FC Köln das Schlusslicht.

Schlechte Zahlen, an denen aber natürlich nicht nur Müller schuld ist. Doch auch bei seiner persönlichen Paradenquote ist Luft nach oben, die bei 63,3 Prozent liegt. Nur Andreas Linde (61,9 Prozent, SpVgg Greuther Fürth) und Alexander Schwolow (58,5 Prozent, Hertha BSC) sind bei diesem Wert noch schwächer.

Der Hauptvorwurf an Müller lautet seit Wochen, dass er dem VfB durch Glanzparaden keine Spiele gewinnt. Gegen die Bayern war es jetzt immerhin ein Punkt, auf dem der Stuttgarter Keeper aufbauen kann.

Titelfoto: Tom Weller/dpa

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