Kattowitz - Droht jetzt das komplette Logistik-Chaos? Die deutsche Handball-Nationalmannschaft ist am Mittwochabend im Viertelfinale gegen Rekordweltmeister Frankreich gefordert. Nach der Partie könnte auf das Team eine logistische Herausforderung draufzukommen.

Sollte die Mannschaft von Cheftrainer Alfred Gislason (63) ihr Viertelfinale verlieren, ist noch nicht Schluss bei der WM. Denn dann geht es für das deutsche Team definitiv nach Stockholm, um dort die Plätze fünf bis acht auszuspielen.

Komplizierter wird die Angelegenheit, wenn das DHB-Team heute tatsächlich gegen Frankreich gewinnen sollte. Denn dann müssen die Verantwortlichen auch einen Blick zur Partie der Schweden gegen Ägypten werfen. Verlieren die Skandinavier ihr Spiel gegen die Handball-Pharaonen, ist das Chaos perfekt.

Dann würde der Sieger der Partie Deutschland/Frankreich zum Halbfinale doch nicht nach Stockholm reisen, sondern Ägypten würde nach Danzig kommen. Planungssicherheit für Teams, Zuschauer oder TV-Anstalten? Fehlanzeige!

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Hintergrund: Schweden hat für das Halbfinale bereits knapp 20.000 Tickets verkauft. Der Co-Gastgeber hat sich sein eigenes Halbfinale zu Hause zusichern lassen. Verliert die Mannschaft am Mittwochabend allerdings gegen Ägypten, gäbe es einen Tausch. Denn im anderen Turnierstrang ist ein Halbfinale zwischen Norwegen und Dänemark möglich.

"Die IHF hat es verdammt noch mal vermasselt. Das ist völlig wahnsinnig", sagte eine hochrangige Person des schwedischen WM-Orga-Komitees gegenüber der "Aftonbladet".

Auch der ehemalige Nationaltrainer der Schweden und Ex-Bundesligaprofi Ole Lindgren (58) hat kein Verständnis dafür. "Es ist ein seltsames Gefühl, dass man nicht weiß, wo man landet. Das sollte schon klar sein", sagte er.

Die deutsche Nationalmannschaft will sich davon keineswegs beirren lassen, denn um überhaupt Teil des Organisationschaos zu werden, muss die Partie am Abend gegen Frankreich gewonnen werden. Dafür hat die Mannschaft nach der Vor- und Hauptrunde eine Menge Selbstbewusstsein und Euphorie im Rücken.

"Wir brauchen ein nahezu perfektes Spiel. Ich bin mir sicher, dass wir unsere Siegchance bekommen werden. Wir haben einen Plan und sind wirklich gut. Die Franzosen lachen nicht über uns, sondern werden auch Respekt haben", sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer (46) gegenüber der AFP.

Siegen und nach Schweden fliegen, siegen und bleiben oder verlieren und fliegen sind die möglichen Konstellationen. Um 20.30 Uhr am Mittwochabend entscheidet sich, was in den kommenden Tagen auf das DHB-Team wartet.