Pljevlja (Montenegro) - Nächste Mega-Sperre im Handball! Nedim Selmanović, Trainer des montenegrinischen Erstligisten RK Rudar Pljevlja, wird für satte drei Jahre von sämtlichen Handball-Aktivitäten in Montenegro ausgeschlossen - er war auf einen Schiedsrichter losgegangen. Auch ein Spieler wurde mit einer harten Strafe belegt.
In der 19. Minute des Spiels zwischen Rudar und Buducnost hatte der Coach Schiedsrichter Stefan Ivanović beleidigt und dafür die Gelbe Karte gesehen. Das passte ihm aber offenbar nicht in den Kram, denn er schlug den Arm des Unparteiischen zur Seite, mit dem dieser ihm die Karte entgegenstreckte.
Als Ivanović daraufhin die folgerichtige Rote Karte zückte, verlor Selmanović komplett die Nerven.
Er sprintete los, rannte auf den Referee zu und konnte nur mit Mühe von seinen Kollegen und Spielern daran gehindert werden, sich auf Ivanović zu stürzen.
Daraufhin entstand ein gewaltiger Tumult auf der Platte, an mehreren Orten gab es Rudelbildungen. Schließlich mischten sogar einige Zuschauer mit, die aufs Feld stürmten, es flogen zahlreiche Gegenstände wie Feuerzeuge und Münzen in Richtung der Schiedsrichter.
Wie der montenegrinische Handballverband mitteilte, war daran auch Selmanović beteiligt, der eine Wasserflasche auf Ivanović warf - und damit nicht genug, der Aussage der Unparteiischen zufolge äußerte der Trainer sogar Morddrohungen!
Handball: Extrem harte Strafen für Nedim Selmanović und Dragan Jelušić
Dafür wurde Selmanović hart bestraft: Bis zum 30. April 2028 ist es ihm nicht gestattet, an Wettkämpfen des montenegrinischen Verbands teilzunehmen.
Nicht nur der Coach verhielt sich völlig unangemessen, auch Rudar-Spieler Dragan Jelušić (24) attackierte die Schiedsrichter verbal und wurde daraufhin für sechs Monate aus dem Verkehr gezogen. Zudem muss Rudar mehrere Tausend Euro Strafe unter anderem für das Verhalten seines Trainers und den Platzsturm der Zuschauer bezahlen.
Erst vor wenigen Tagen war der kroatische Handball-Profi Ivan Horvat (32) von Alpla HC Hard ebenfalls zu einer extrem langen Sperre verurteilt worden. Nachdem er seinem Gegenspieler Markus Mahr (24) im Spiel die Nase gebrochen hatte, suspendierte der österreichische Verband den 32-Jährigen für mehr als zwei Jahre.