Handball-Ikone Stefan Kretzschmar: "Nirgendwo brennt es so sehr, wie in Leipzig"

Leipzig - Dass es um den SC DHfK Leipzig nach dem schlechtesten Ligastart der Vereinsgeschichte aktuell alles andere als gut steht, ist Fans und Spielern nicht erst seit der Klatsche gegen den SC Magdeburg am Sonntag klar. Nun äußerte sich auch der ehemalige Nationalspieler und Ex-DHfK-Aufsichtsratsmitglied Stefan Kretzschmar (53) zur desolaten Lage des Tabellenletzten aus der Messestadt.

Von 2009 bis 2019 war Stefan Kretzschmar (52) ehrenamtlich im Aufsichtsrat der SC DHfK Leipzig Handball. (Archivbild)
Von 2009 bis 2019 war Stefan Kretzschmar (52) ehrenamtlich im Aufsichtsrat der SC DHfK Leipzig Handball. (Archivbild)  © Imago / Eibner

"Die haben richtig aufs Maul bekommen", sagt der Ex-Nationalspieler die Handball-Ikone im Podcast "Kretzsche & Schmiso". "Nirgendwo brennt es so sehr gerade, wie in Leipzig. Und nirgendwo ist die Verunsicherung und Frustration gerade so groß wie in Leipzig."

Dabei sei der Endstand von 36:23 aus Sicht der Grün-Weißen noch erfreulich: "Es hätten auch 20 Treffer Abstand sein können, wenn Magdeburg richtig durchgezogen hätte", so Kretschmar, der von 2009 bis 2019 ehrenamtliches Aufsichtsratsmitglied beim SC DHfK war.

"Ich sage dir: Leipzig hat keine Ahnung, wie sie das machen sollen gerade." Es gebe außer Franz Semper und William Bogojevic, keinen im Team, der in die Tiefe gehe und Zug zum Tor habe, analysiert Kretschmar besorgt.

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"Die gesamte Mannschaft ist völlig verunsichert und spielt reinen Alibi-Handball. Und das ist die schwerste aller Aufgaben: So eine Mannschaft psychologisch aufzurichten, dass sie wieder anfängt, an sich zu glauben."

Sieht das DHfK-Team in einer kritischen Situation: Stefan Kretzschmar (52). (Archiv)
Sieht das DHfK-Team in einer kritischen Situation: Stefan Kretzschmar (52). (Archiv)  © Andreas Gora/dpa

Kretschmar glaubt nicht an Sieg gegen BHC am Samstag

Am Sonntag überrollte der SC Magdeburg die Leipziger mit 36:23.
Am Sonntag überrollte der SC Magdeburg die Leipziger mit 36:23.  © Hendrik Schmidt/dpa

Zwar ist der Handball-Experte davon überzeugt, dass das Team das Potenzial besitzt, den Abwärtstrend aus eigener Kraft zu brechen, dass dies jedoch bereits im nächsten Auswärtsspiel am Samstag gegen den Bergischen HC (Platz 17) gelingt, glaubt Kretzschmar nicht.

Auch für die restliche Spielzeit bis zum Jahresende zeichnet der Ex-Nationalspieler ein eher düsteres Bild: "Es kann sein, dass da in der Hinrunde vielleicht noch zwei Punkte eingesackt werden und das wars."

Laut Kretzschmar solle der DHfK überlegen, in der Winterpause einen weiteren Führungsspieler zu verpflichten: "Offensichtlich brauchst du ein bisschen externe Hilfe. Nur mit den Leuten, die da sind, wirds schwer."

Titelfoto: Andreas Gora/dpa

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