Los Angeles 2028 ist Pauline Schäfers Plan: "Habe Bock auf das Comeback!"

Chemnitz - Im Rampenlicht standen bei der Turn-Europameisterschaft in Leipzig andere. Doch Pauline Schäfer-Betz (28) vom KTV Chemnitz hat noch lange nicht fertig! Die Balken-Weltmeisterin von 2017 will im kommenden Jahr wieder angreifen. Wohin die Reise gehen soll, hat die 28-Jährige einen Tag nach ihrer erfolgreichen Hüft-Operation festgezurrt. "LA, ich komme", verkündete sie da auf ihrem Instagram-Kanal.

Gemeinsam mit ihrer Schwester Helene (l.) und 400-Meter-Läuferin Corinna Schwab (hinten) gründete Pauline Schäfer-Betz (28) den "Move & Improve Club".  © www.move-improve.club/PR

2028 steigen in Los Angeles die Olympischen Sommerspiele. Packt Pauline die Qualifikation, wäre sie zum vierten Mal bei Olympia dabei. Das hat noch keine Turnerin geschafft. Ein ehrgeiziges Ziel. Zumal die Monate nach Paris 2024 überhaupt nicht so liefen, wie sie es sich vorgestellt hatte.

Nach einem halben Jahr fanden die Ärzte die Ursache für ihre anhaltenden, schmerzhaften Hüftprobleme. Die Diagnose lautete Labrum-Läsion. Am 14. Mai ließ sich die Ausnahme-Athletin in der Asklepios Klinik Birkenwerder von Dr. Gregor Möckel operieren. Zuvor absolvierte die Sportsoldatin bei der Bundeswehr noch den Lehrgang zum Feldwebel.

Turnen war seit Paris nicht möglich. Pauline nutzte die Zeit, trieb ihre berufliche Laufbahn voran. Mit ihrer Schwester Helene und 400-Meter-Läuferin Corinna Schwab rief sie den "Move & Improve Club" ins Leben.

Drei-, viermal pro Jahr veranstaltet das Trio professionelle Trainingscamps für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene. Das nächste Camp Mitte Juli ist ausverkauft.

"Wir wollen unsere Erfahrungen aus dem Leistungssport weitergeben. Da geht es neben dem Sport um Themen wie Ernährung, mentale Stärke, Persönlichkeitsentwicklung", berichtet Pauline, die außerdem ein Studium zur Tierheilpraktikerin begonnen hat.

Anzeige
Im Frühjahr absolvierte Pauline Schäfer-Betz den Feldwebel-Lehrgang bei der Bundeswehr. Danach wurde sie operiert.  © privat

Pauline: "Mein Körper muss erst einmal wieder in den Normalzustand kommen"

Der Schwebebalken ist Pauline Schäfer-Betz' Gerät, da wurde sie Weltmeisterin. In diese Regionen will sie wieder.  © IMAGO/24passion

Ein vollgepacktes Programm. Geht da die Lust am Leistungssport nicht langsam verloren? "Ich habe richtig Bock auf das Comeback. Ich weiß, das wird nicht einfach. Die Ansprüche an mich selbst sind sehr, sehr hoch. Diesen Ansprüchen will ich gerecht werden. Ich will nicht nur mitturnen, sondern erfolgreich sein", betont Pauline.

Aufgeben ist keine Option. Aktuell ist sie in der Reha. Sie braucht Zeit und ganz viel Geduld. "Mein Körper muss erst einmal wieder in den Normalzustand kommen. Ich muss schmerzfrei sein. Danach kann ich ins leichte Training einsteigen und mir meine Muskulatur zurückholen."

Läuft alles nach Plan, wird sie 2026 auf die Wettkampfbühne zurückkehren. Ihr Heim-Trainer, Kay-Uwe Temme, drückt ganz fest die Daumen: "Wenn es jemand schaffen kann, dann Pauline mit ihrem unbändigen Ehrgeiz und Trainingsfleiß. Ich traue ihr die Rückkehr in die europäische Spitze zu."

Mehr zum Thema Olympische Sommerspiele: