Rad-Profi erschießt Katze von italienischem Minister - Geldstrafe!

San Marino - Antonio Tiberi (21) ist nicht nur eines der größten Radsport-Talente Italiens, sondern wohl auch Fan von Luftgewehren. Sein erstes Ziel mit der neuen Waffe wurde ihm jedoch direkt zum Verhängnis.

Einst war er Junioren-Weltmeister im Einzelzeitfahren - nun sorgte Antonio Tiberi (21) für ganz andere Schlagzeilen.
Einst war er Junioren-Weltmeister im Einzelzeitfahren - nun sorgte Antonio Tiberi (21) für ganz andere Schlagzeilen.  © IMAGO/Sirotti

Wie der "Corriere della Sera" berichtete, kaufte sich der 21-Jährige im Juni 2022 ein Luftgewehr. Zu Hause angekommen wollte der Italiener die Waffe sofort ausprobieren und öffnete ein Fenster seiner Wohnung im Kleinstaat San Marino.

Nachdem er auf einige Verkehrsschilder geschossen hatte, wurde er leichtsinniger und suchte sich ein lebendiges Ziel. Schließlich nahm Tiberi eine Katze in der Nähe ins Visier - und drückte ab!

Der Schuss traf das Tier direkt am Kopf und tötete es noch auf der Stelle.

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Doch bei seinem Opfer handelte es sich nicht um irgendein x-beliebiges Haustier, sondern um die Katze des Tourismusministers von San Marino, Federico Pedini Amati (46)!

Dieser fand seine erschossene Fellnase auf der Straße und erstattete umgehend bei der örtlichen Polizei Anzeige gegen Tiberi. Der Fall landete wenig später vor Gericht.

Dort betont der 21-jährige Schütze jedoch, er habe das Tier auf keinen Fall töten wollen. "Ich wollte nur die Reichweite der Waffe testen. Ich war dumm und wollte dann eine Katze treffen", erklärte er dem Richter. "Zu meiner Überraschung traf ich sie tatsächlich. Ich wollte sie nicht töten und war sogar überzeugt, dass meine Waffe nicht tödlich ist."

Federico Pedini Amati ist San Marinos Minister für Tourismus und Post.
Federico Pedini Amati ist San Marinos Minister für Tourismus und Post.  © Facebook/Federico Pedini Amati

Gericht verurteilt Antonio Tiberi zu einer Geldstrafe: Politiker und Anwohner sind entsetzt

Die Fellnase des san-marinesischen Politikers verlor durch Antonio Tiberis Fahrlässigkeit ihr Leben. (Symbolbild)
Die Fellnase des san-marinesischen Politikers verlor durch Antonio Tiberis Fahrlässigkeit ihr Leben. (Symbolbild)  © 123rf/bilanol

Ob er es wollte oder nicht, Fakt ist: Die Katze ist tot. Daran ändert auch Unwissenheit nichts. Dieser Meinung war auch das Gericht in San Marino und verurteilte den 21-jährigen Rad-Profi zu einer Geldstrafe von 4000 Euro.

Eine viel zu lasche Maßnahme, wenn es nach dem (ehemaligen) Katzenbesitzer und Tourismusminister Amati geht. Er zeigte sich nach dem Urteil enttäuscht und stellte klar, dass "man (...) nicht ein Haustier erschießen und mit 4000 Euro Strafe davonkommen" kann.

"Die Katze hat niemanden belästigt", erklärte der Minister. "Sie war schon lange bei uns. Meine dreijährige Tochter Lucia liebte sie sehr." Hätte Tiberi diese Tat in Italien begangen, stünde ihm eine Haftstrafe von mindestens vier Monaten bevor.

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Auch viele Anwohner des Kleinstaates zeigten sich über das Urteil empört. Wie die Corriere della Sera beschrieb, gäbe es zwei Positionen unter ihnen: erstens die "Er ist doch nur ein Kind"-Gruppe und zweitens die deutlich radikalere "Man nehme ihm seinen Wohnsitz weg"-Gruppe.

Der gebürtige Italiener lebt erst seit März 2022 in San Marino und genießt mit diesem Wohnsitz einige steuerliche Vorteile.

Seine Waffe wurde mittlerweile beschlagnahmt. Tiberis Rennstall Trek-Segafredo äußerte sich bislang nicht zu dem Skandal.

Titelfoto: Bildmontage: 123RF/bilanol, Imago/Sirotti

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