Schon in fünf Jahren denkbar: Rollt die Tour de France bald durch Dresden?

Dresden - Die Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben bereits ihr Interesse bekundet: Immer mehr Politiker träumen von einem Start der Tour de France in Ostdeutschland. Nun schmiedet auch das Dresdner Rathaus erste Pläne. Startet das Weltevent tatsächlich in der Sachsenmetropole?

Die diesjährige Tour de France (5. bis 27. Juli) startete in Lille (Nordfrankreich).  © imago/Belga

Seit Jahrzehnten vergeben die Organisatoren den Tourstart, den sogenannten Grand Départ, auch an Regionen außerhalb Frankreichs – etwa Amsterdam (1954), Westberlin (1987) oder Florenz (2024).

Letzter deutscher Startort war Düsseldorf vor acht Jahren. Bald also Dresden?

Für die Grünen im Sächsischen Landtag gäbe es 2030 den passenden Anlass: 40 Jahre Deutsche Einheit.

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Ihr Antrag fand im Parlament eine breite Mehrheit. Sportpolitiker und Grünen-Stadtrat Torsten Schulze (55), selbst passionierter Radsportler, begrüßt die Initiative: "Das würde viel Internationalität in die Stadt bringen und hätte auch positive Auswirkungen auf den Vereinssport."

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Kosten von 20 bis 30 Millionen Euro

Selbst begeisterter Radler: Sportpolitiker Torsten Schulze (55, Grüne).  © Stefan Häßler

Doch der Start des weltweit drittgrößten Sportevents (nach Olympia und Fußball-WM) ist kein Schnäppchen: Erste Schätzungen gehen von 20 bis 30 Millionen Euro aus.

"Wer welchen Aufwand übernimmt, darüber muss man sich verständigen", mahnt Schulze. Vieles könne jedoch durch kluges Sponsoring und Mehreinnahmen im Tourismus (bis zu 200 Millionen Euro möglich) abgefedert werden.

Leipzig hat bereits seine Unterstützung für die gemeinsame Bewerbung erklärt.

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Der Dresdner Landtagsabgeordnete Albrecht Pallas (45, SPD) kommentiert: "Das starke Signal wünsche ich mir auch von OB Hilbert: Setzen Sie ein Unterstützerschreiben auf."

Bewegung gibt es in der Verwaltung bereits: Sportbürgermeister Jan Donhauser (56, CDU) hat Vertreter des Tour-Hauptveranstalters für den Herbst nach Dresden eingeladen.

Radsport-Funktionär und Ex-Bundesminister Rudolf Scharping (77, SPD) trommelt für die Tour in Mitteldeutschland.  © picture alliance/dpa

"Wir haben ein sehr hohes Interesse, Dresden als Startort zu platzieren", sagte er TAG24. Über weitere Details könne man wegen des frühen Planungsstadiums allerdings noch keine Aussagen treffen, so Donhauser weiter.

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