Er führte Jan Ullrich und Bjarne Riis zum Tour-Sieg! Legendärer Radsport-Manager tot

Belgien - Er leitete die ganz großen Zeiten bei Team Telekom ein, bevor es zum tiefen Doping-Fall kam, nun ist Ex-Radsport-Manager Walter Godefroot (†82) tot. Der Belgier verstarb am Montag nach schwerer Krankheit in seiner Heimat.

Walter Godefroot (†82) leitete die sportlichen Geschicke beim Radsport-Team Telekom.
Walter Godefroot (†82) leitete die sportlichen Geschicke beim Radsport-Team Telekom.  © Bernd_Thissen/dpa

Der Mann, der in den 1960er- und 70er Jahren selbst in die Pedale trat, zehn Etappen der Tour de France gewann, litt seit Jahren an Parkinson.

In den vergangenen Jahren hatte sich sein Gesundheitszustand immer weiter verschlechtert.

Zu seiner aktiven Zeit lieferte er sich heiße Duelle mit dem legendären Eddie Merckx (80), der sich sehr betroffen vom Tod seinen ehemaligen Rivalen zeigte.

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Godefroot gewann 1964 sogar Bronze bei den Olympischen Spielen in Tokio. Nachdem er seine aktive Karriere beendet hatte, wechselte er die Seiten und begann seine zweite Laufbahn als erfolgreicher Manager im Radsport.

Zunächst heuerte er bei Teams wie Capri Sonne und Lotto als Sportlicher Leiter an, 1992 verschlug es ihn zum Team Telekom. Unter seinen Fittichen gelangen dem Team zwei Siege bei der Tour de France in Serie.

Walter Godefroot beteuerte immer seine Unschuld im Doping-Skandal

Nach langer Parkinson-Krankheit starb der Belgier am Montag in seiner Heimat.
Nach langer Parkinson-Krankheit starb der Belgier am Montag in seiner Heimat.  © Gero Breloer/dpa

1996 stand der Niederländer Bjarne Riis (61) ganz oben, ein Jahr später Jan Ullrich (51).

2005 zog sich Godefroot zurück und war somit nicht unmittelbar vom 2006 über das Team hereinbrechenden Dopingskandal betroffen. Allerdings gab es das systematische Doping auch schon zu Zeiten Godefroots, der aber immer wieder beteuerte, dass er von all dem nichts gewusst hätte.

"Ich war nicht der Mann hinter dem System", sagte er einst und merkte an, er habe die Dopingmachenschaften weder organisiert noch finanziert. Er sei schlichtweg naiv gewesen.

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Allerdings bezichtigten ihn zahlreiche Teams, bei denen er gearbeitet hatte, der Mitwissenschaft.

Deshalb musste er im Juli 2007 nach nur einem Jahr bei Astana wieder gehen.

Ursprünglich sollte er den Rennstall nach dem Doping-Skandal um den spanischen Sportmediziner Eufemiano Fuentes (70) wieder in ruhiges Fahrwasser bringen, doch daraus wurde nichts.

Titelfoto: Bernd_Thissen/dpa

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