Plötzlich stand er ohne Schläger da: Klaute ein Balljunge Nadals Spielgerät?
Melbourne - Das hat selbst ein erfahrener Tennis-Profi wie Rafael Nadal (36) noch nie erlebt! Als er im ersten Spiel bei den Australian Open gegen Jack Draper (21) im ersten Satz seinen Schläger tauschen wollte, war der plötzlich weg! Der 36-Jährige gab einem Balljungen die Schuld.
Eigentlich sollte alles so unspektakulär laufen. Zur Bank gehen, den vorbereiteten Schläger schnappen und weiterspielen. Ganz so einfach war es dann doch nicht für Nadal, denn sein Schläger, den er sich vor dem Spiel bereitgelegt hat, war weg.
Der 36-Jährige begann hektisch in seiner Tasche nach dem fehlenden Equipment zu suchen. Die Nervosität stieg bei ihm zunehmend, bis er den vermeintlichen Übeltäter gefunden hatte.
"Der Balljunge, der Balljunge nahm meinen Schläger", schimpfte der Mallorquiner. Auch die Live-Kommentatoren bei "Eurosport" zeigten sich irritiert.
"Nach all den Jahren bekommt man in einem Rafa-Match nicht oft eine Premiere, aber das ist definitiv das erste Mal, dass das passiert wäre", sagten sie schmunzelnd.
Nach kurzer Unterbrechung konnte Nadal dann aber mit neuem Schläger weitermachen und begab sich mit einem breiten Grinsen im Gesicht zurück auf den Court.
Der Schiedsrichter hatte schon zum Telefon gegriffen, um den vermeintlichen Diebstahl zu klären.
Balljunge ist unschuldig - Verwechslung lag vor!
Aber kann es wirklich sein, dass mitten in einem gut besuchten und mit Kameras ausgestatteten Stadion einfach so einen Schläger klaut und niemand bekommt es mit? Antwort: Nein!
Es lag schlicht und ergreifend eine Verwechslung vor und der fehlende Schläger wurde mit einem anderen, kaputten Spielgerät vertauscht. Beschädigte Schläger werden auch während einer laufenden Partie zum Besaiter geschickt, um zu garantieren, dass immer genug frische Schläger zur Verfügung stehen.
Nach dem Spiel äußerte sich der 22-fache Grand-Slam-Sieger zum vermeintlichen Schlägerklau.
"Die Situation hat mich nicht vom Spiel abgelenkt, es war eher sehr lustig. Normalerweise habe ich die Anzahl der Schläger immer im Kopf, aber da war einer weg", sagte der 36-Jährige nach seinem Sieg.
Sonderlich aus dem Konzept hat ihn das Theater um seinen Schläger nicht gebracht.
Am Ende besiegte er den Briten Draper mit 3:1 in den Sätzen und trifft in der zweiten Runde der Australian Open auf den US-Boy Mackenzie McDonald (27).
Titelfoto: Frank Molter/dpa