Mit nur 16 Jahren! Die Tochter dieses Sportstars will die Bundesliga aufmischen

Stuttgart/Schwerin - Ihr Vater ist hier, aber vor allem in Italien ein Superstar. Jetzt will sie als Teenagerin die Bundesliga aufmischen: Leana Grozer schickt sich mit nur 16 Jahren an, einmal die erfolgreichste Volleyballerin Deutschlands zu werden.

Leana Grozer (16, l.) im Alter von acht Jahren mit ihrem Papa Georg (38) und Schwester Loreen (12, r.).
Leana Grozer (16, l.) im Alter von acht Jahren mit ihrem Papa Georg (38) und Schwester Loreen (12, r.).  © IMAGO / Conny Kurth

Kleine Brötchen backen ist nicht ihr Ding, denn Ehrgeiz und große Ziele wurden ihr bei der Geburt 2007 in die Wiege gelegt.

Damals spielte ihr Vater Georg Grozer (38) noch beim Moerser SC, startete von dort aus eine beispielhafte Karriere, die 2014 im Gewinn der Champions League und der Klubweltmeisterschaft mit Lokomotive Belgorod gipfelte.

Der Diagonalangreifer wurde Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, prägt das Team seit zwei Jahrzehnten und ist nur bekannt als "Hammer-Schorsch", weil seine Schlaghärte seinesgleichen sucht. Er sammelte zig Meistertitel und Pokalsiege in diversen Ländern, aktuell steht er bei Vero Volley Monza in Italien unter Vertrag, zieht Gerüchten zufolge nach der Saison aber weiter und wird in der Türkei spielen.

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Seine Tochter Leana will in die großen Fußstapfen ihres Papas treten. Kein Wunder, denn die ursprünglich aus Ungarn stammenden Grozers sind eine Volleyball-Familie. Schon Opa Georg senior schmetterte in der Bundesliga und der Nationalmannschaft.

Leanas Tante Dora (27) spielte in der Bundesliga für Münster, Aachen, Wiesbaden und Stuttgart, bevor sie 2021 ihre Karriere bei den Schwaben beendete. Ihr Onkel Tim (24) schmettert in Polen und die Lebensgefährtin von Papa Georg ist keine Geringere als eine der bislang erfolgreichsten tschechischen Volleyballerinnen, Helena Havelkova (34).

Leana Grozer zieht nach nur einem Jahr in Stuttgart weiter zum SSC Palmberg Schwerin

Sie will in Papas erfolgreiche Fußstapfen treten: Leana Grozer.
Sie will in Papas erfolgreiche Fußstapfen treten: Leana Grozer.  © Screenshot/Instagram/leanagrozer

In Leanas Geburtsjahr 2007 startete sie ihre Weltkarriere in Italien, spielte seitdem in Russland, der Türkei und Polen. Im vergangenen Sommer wechselte sie zum Beach-Volleyball.

Von Mama Violetta lebt Georg Grozer schon seit Jahren getrennt. Beide haben auch noch die jüngere Tochter Loreen (12), die natürlich auch Volleyball spielt.

Leanas Weg in die deutsche Spitzenliga schien eigentlich schon vorgezeichnet, als sie im vergangenen Sommer von ihrem Geburtsort Moers an den Bundesstützpunkt nach Stuttgart wechselte. Doch nach nur einem Jahr zieht die junge Dame mit den hohen Zielen weiter.

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Wie die Stuttgarter Zeitung berichtet, hat die 16-Jährige bei Pokalsieger SSC Palmberg Schwerin ihren ersten Profivertrag unterschrieben.

"Klar hatten wir sie im Blick, sie ist schließlich eines der ganz großen deutschen Talente, aber es wurde bald klar, dass die Familie andere Vorstellungen hat", sagt Kim Renkema (35), Managerin von Bundesligist und Double-Gewinner 2022 Allianz MTV Stuttgart, dem Blatt. Für Leana Grozer hätte die Tür beim Halbfinalisten der Play-offs sicher offen gestanden, ihr Weggang ist aber ein logischer Schritt.

Leana Grozer ist auch für die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes eine große Hoffnung

Gegen seine Angriffe ist oft kein Kraut gewachsen: Georg Grozer (im Angriff) bei seinem aktuellen Klub Monza in Aktion.
Gegen seine Angriffe ist oft kein Kraut gewachsen: Georg Grozer (im Angriff) bei seinem aktuellen Klub Monza in Aktion.  © IMAGO / ZUMA Press

Denn zwar hat sich der Standort in den vergangenen Jahren enorm entwickelt, für die Aus- und Weiterbildung junger deutscher Talente stehen in der Liga aber der Dresdner SC und eben Schwerin.

Der ehemalige deutsche Bundestrainer und neue Coach der niederländischen Auswahl, Felix Koslowski (39), brachte schon zahlreiche deutsche Spielerinnen beim SSC Palmberg voran, nun soll er das größte Volleyball-Juwel, das das Land wohl jemals besaß, schleifen.

Die Norddeutschen haben das Rennen um Leana gemacht, einige Bundesligisten waren hinter ihr her. In Schwerin soll sie zu einer stabilen Außen-Annahmespielerin geformt werden, bislang spielte sie auf der Diagonalposition.

Der deutschen Nationalmannschaft kann das nur guttun, denn dort mangelt es hinter Lina Alsmeier (22, SSC Palmberg Schwerin) und Hanna Orthmann (24, Türk Hava Yollari Istanbul) ordentlich an Talenten, die das Potenzial für eine große Karriere haben.

Am Wochenende sicherte sich Grozer mit der U17-Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) das Ticket für die Europameisterschaft. Bei der wird sie mit Sicherheit wieder für Furore sorgen, im vergangenen Jahr gelang dem Team der Gewinn der Bronzemedaille.

Titelfoto: Screenshot/Instagram/leanagrozer

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