München - Das Loop One Festival in München zählt seit diesem Jahr neu zum Rennkalender der Internationalen Biathlon Union (IBU), am 19. Oktober flitzt die Biathlon-Elite um die beiden Gesamtweltcup-Sieger Franziska Preuß (31) und Sturla Holm Lægreid (28) durch den Olympiapark. Doch nicht alle sind glücklich darüber, dort an den Start zu gehen!
Beim norwegischen TV2 beschwerte sich der beste Biathlet des vergangenen Winters über den Zeitpunkt des Rollski-Events.
Das norwegische Eliteteam befindet sich Mitte Oktober nämlich im Höhentrainingslager, um sich optimal auf Olympia in Antholz in mehr als 1600 Metern Höhe vorzubereiten. Das müssen die Skandinavier jedoch unterbrechen, um nach München zu reisen.
"Der Verband hat das Trainingslager schon vor langer Zeit geplant. Dann kamen die Termine für Loop One und wir sahen, dass es zu einer Überschneidung kam", erzählte Lægreid. "Wir dachten, wir würden absagen. Das wurde uns jedoch nicht gestattet." Denn die IBU verlangt die Teilnahme von Sportlern aller Top-Nationen.
"Das Wichtigste ist ein optimales Programm im Hinblick auf die Olympischen Spiele. Aber wenn sie uns zwingen, dann zwingen sie uns eben", kritisierte der Staffel-Olympiasieger von 2022.
"Durch die Reise nach München für zwei Tage ist unser Aufenthalt in der Höhe etwas weniger optimal. Aber wenn es sein muss, dann muss es sein. Wir müssen einfach in den sauren Apfel beißen und das Beste daraus machen."
Loop One Festival: Auch Ingrid Landmark Tandrevold zeigt sich skeptisch
Rückhalt erhält der 28-Jährige von seiner Teamkollegin Ingrid Landmark Tandrevold (29).
"Es ist kein Geheimnis, dass viele Athleten skeptisch waren, dass die IBU mitten im Oktober, mitten in unserer Höhentrainingseinheit und dazu noch in einer Olympiasaison, eine neue Veranstaltung ins Leben ruft", sagte die Norwegerin, die Teil des Athleten-Komitees der IBU ist.
Ihr Trainer Sverre Huber Kaas (40) hingegen sieht das alles lockerer.
"Es ist kein großes Problem, wenn wir einen Tag in der Höhe verlieren", erklärte der Coach der norwegischen Damenmannschaft.
Zwar bereiteten die zusätzlichen Reisen und das Krankheitsrisiko um derartige Veranstaltungen herum etwas Sorgen, dennoch überwiegen für ihn die Vorteile: "Wir erhalten dort ein extrem intensives Wettkampftraining. Wir sammeln sehr wertvolle Erfahrungen für die Saison."
Und auch Tandrevold schlug versöhnliche Töne an: Sie sei sicher, dass es eine großartige Veranstaltung werde.