Johansson redet Klartext vor Eislöwen-Auswärtsfahrt
Dresden/München - Am Sonnabend sitzen die Dresdner Eislöwen wieder im Bus. Ihr nächstes Ziel: Der Münchner SAP Garden. Da wartet am Sonntag um 19 Uhr mit den Red Bulls die nächste knifflige Aufgabe für das Team von Niklas Sundblad (52).

Ein Vorteil hat die frühe Anreise: Die Spieler können miteinander reden und die Probleme aus dem 2:5-Heimspiel gegen die Kölner Haie abstellen. "Der Start war nicht gut. Kleine Fehler wurden zum Dominoeffekt", gestand im Nachgang Verteidiger Emil Johansson (29).
Aus seiner Sicht habe man "im zweiten Drittel gezeigt", wie gut die Eislöwen sein können. "Aber danach haben wir uns wieder verloren."
Es stellt sich die Frage: Warum unterlaufen den Dresdner immer wieder die gleichen Fehler. Schlechtes Stellungsspiel, kaum Forechecking, ein teilweise katastrophales Aufbauspiel. Eine richtige Erklärung hat der Schwede nicht: "Wir müssen einfache Dinge richtig machen. Angefangen von den Backchecks, müssen mehr Zweikämpfe gewinnen und miteinander reden."
Der 29-Jährige war nach dem Spiel gegen Köln sauer und wie bei den anderen, fehlt etwas das Selbstvertrauen. Wie können sich die Eislöwen dies zurückholen? "In dem wir kleine Dinge richtig machen und so Schritt für Schritt vorankommen", glaubt Johansson.

Dresdner Eislöwen seit Wochen auf der Suche nach einem Center für die Erste Reihe

Dies geht bei den Bullys los. Im Drittel der Haie haben die Eislöwen nur 13 Prozent der Anspiele gewonnen, im eigenen 47. Und genau da will Sportdirektor Matthias Roos (45) ansetzen.
"Wir brauchen einen Erste-Reihe-Center, der uns die Bullys gewinnt", so der 45-Jährige. "Ich hätte ihn schon gern vor fünf Wochen verpflichtet." Aber es gibt keinen auf den Markt, der den Löwen weiterhilft und bereit ist, zu in der derzeitigen Lage nach Elbflorenz zu kommen.
Ein Center/Mittelstürmer hat im Vergleich zu seinen Flügelkollegen viel mehr Defensiv-Arbeiten auf dem Eis zu erledigen und deshalb sehen Roos und Coach Sundblad darin den Schlüssel zum Erfolg. "Verteidigen geht vorn los", so der Sportdirektor.
Dass hinten die Abwehr teilweise unglücklich aussieht, wenn zwei Verteidiger einen gegnerischen Stürmer ungehindert ins Drittel laufen lässt, liegt am Selbstvertrauen. "Spielt sie der Gegner aus, ist die Gegentor-Gefahr riesengroß. Deshalb versuchen sie den Spieler eher nach Außen zu drängen", so Roos.
Titelfoto: Thomas Heide