Italien - Die Ski-Welt ist in Aufruhr: Am Montag verstarb der italienische Speed-Spezialist Matteo Franzoso (†25) nach einem schweren Sturz im Trainingslager in Chile. Ex-Weltmeister Christof Innerhofer (40) erlebte das tödliche Unglück seines Kollegen hautnah - und hat das Geschehen noch lange nicht verarbeitet.
"Ich habe in meiner Karriere schon viel erlebt, aber das noch nicht: unendlichen Schmerz", schrieb der Routinier auf Instagram zu einem Bild, auf dem er sich um seinen Kollegen weinend zeigt.
Er war vor Ort, als die Rettungskräfte um das Leben von Franzoso kämpften: "Matte, als ich sah, wo du gestürzt warst, wo die Rettungskräfte im Einsatz waren, den zerbrochenen Zaun und dich auf der anderen Seite, bin ich fast durchgedreht, weil ich um die Schwere der Situation fürchtete."
Im Interview mit La Repubblica teilte der 40-Jährige weitere Details, wie er vom Sturz des 25-Jährigen erfahren hatte.
"Ich war zwei Minuten vor Matteo ins Ziel gekommen und wollte gerade zur zweiten Runde auf die Piste zurückkehren", erzählte Innerhofer. Als er im Ziel war, hörte er noch, dass Franzoso bei einem Sprung gestürzt war, wusste jedoch nicht, was genau passiert war.
Das Ausmaß des Sturzes sah er dann von oben: "Als ich mit dem Sessellift wieder hinauffuhr, sah ich, was passiert war, und war völlig außer mir. Ich sah die Menschen um ihn herum und begriff sofort die Schwere des Unfalls."
Offenbar wurde dem jungen Italiener eine Bodenwelle zum Verhängnis, sodass er in einer Linkskurve geradeaus fuhr - mit verheerenden Folgen. Er wurde sofort ins Krankenhaus gebracht und in ein künstliches Koma versetzt, verlor aber schließlich den Kampf um sein Leben.
Ski Alpin: Christof Innerhofer bricht Trainingslager nach Tod von Matteo Franzoso ab
Für Innerhofer ist das alles noch nicht zu verkraften, weshalb an Skifahren für ihn derzeit auch nicht zu denken ist.
"Was für eine Tragödie, einen Kameraden so zu verlieren", schrieb der zweifache Olympia-Medaillengewinner weiter.
In den Tagen danach habe er stets Franzosos leeren Stuhl gesehen, es sei ihm nicht real vorgekommen: "Es sind die schwierigsten Tage, die ich als Sportler erlebt habe, und deshalb bin ich nach Hause zurückgekehrt – aus Respekt und weil es für mich keinen Sinn macht, weiterzumachen."
In der Heimat wolle er stattdessen die Beerdigung seines Freundes besuchen und zumindest im Kleinen versuchen, dessen Familie beizustehen.