Skisprung-Reform stellt alles auf den Kopf! Auch Deutschland ist betroffen

Schweiz - Der Skisprung-Weltcup ist gerade erst zu Ende gegangen, da sorgen bereits neue Regeln für die kommende Saison für Aufregung.

Muss demnächst wohl auf einen Teamkollegen verzichten: Deutschlands Topspringer Karl Geiger (30).
Muss demnächst wohl auf einen Teamkollegen verzichten: Deutschlands Topspringer Karl Geiger (30).  © Darko Bandic/AP

Der internationale Skiverband FIS soll bei seiner Tagung im April einen ganzen Katalog an neuen Regeln für den Wintersport in den kommenden Jahren aufgestellt haben.

Das berichten mehrere Medien und berufen sich dabei auf das polnische Portal skijumping.pl.

Bei der Hauptversammlung am 5. Mai soll dann über diese Veränderungen abgestimmt werden.

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Die wohl einschneidendste Regeländerung: Statt wie bisher sechs Athleten sollen pro Topnation nur noch fünf Sportler an den Start gehen dürfen!

Zwar bleibt die Möglichkeit bestehen, über gute Ergebnisse im Continental Cup, der zweiten Liga des Skispringens, einen zusätzlichen Startplatz für das eigene Land zu holen. Dennoch müssen Bundestrainer Stefan Horngacher (53) und seine Trainerkollegen zunächst auf einen Springer verzichten.

Auch die Reisekostenerstattung soll ab kommender Saison anders ablaufen: Große Nationen sollen weniger, kleinere mehr Geld zurückerstattet bekommen.

Ziel der Reform ist die Stärkung kleinerer Skisprung-Nationen

Andreas Wellinger (27) kehrte nach mehreren Verletzungen wieder zum Skisprung-Team zurück und holte bei der WM 2023 Silber für Deutschland.
Andreas Wellinger (27) kehrte nach mehreren Verletzungen wieder zum Skisprung-Team zurück und holte bei der WM 2023 Silber für Deutschland.  © Darko Bandic/AP/dpa

"Auf diese Weise wollen wir die Kluft zwischen den Top- und kleineren Nationalmannschaften verringern", erklärt FIS-Renndirektor Sandro Pertile (51) im Interview mit skijumping.pl.

Der Vorschlag für die Reform kam wohl vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC). "Wir wollen unseren Sport globaler machen - und wenn wir globaler meinen, sprechen wir auch über Chancen auf Spitzenpositionen für Wettkämpfer aus mehreren Ländern."

Gerade im Skispringen ist das wohl notwendig: In den Top 30 des Gesamtweltcups der abgelaufenen Saison befinden sich nur Springer aus sieben Nationen.

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Weitere Veränderungen befassen sich mit der Vermessung des Materials, die immer wieder für Aufregung sorgt. Aus diesem Grund soll die Größe der Anzüge ab der Saison 2024/25 nun noch elektronisch gemessen werden, um Diskussionen zu vermeiden. Bereits 2023/24 soll das Verfahren testweise an den Start gehen.

Zudem müssen die Springer in Zukunft ohne Ausrüstung zu Größen- und Gewichtskontrolle erscheinen. Da die BMI-Grenzen gleich bleiben sollen, ist dies wohl ein Versuch der FIS, das heikle Thema Gewicht im Skispringen anzugehen: Um weiterhin mit längeren Skiern springen zu dürfen, müssen die Sportler an Gewicht zulegen.

Einer anderen IOC-Empfehlung erteilte Pertile jedoch eine klare Absage: "Die Russen und Weißrussen dürfen nicht antreten. Es gibt keine Diskussionen über sie."

Titelfoto: Darko Bandic/AP/dpa

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