Oberstdorf - Wenn am 28. Dezember die Qualifikation für die erste Station der Vierschanzentournee in Oberstdorf über die Bühne geht, wird einer der ganz großen Namen des Sports fehlen: Dawid Kubacki (35), der die Tournee vor sechs Jahren noch gewonnen hatte, muss zu Hause bleiben!
Kurz vor dem Start des prestigeträchtigen Skisprung-Wettbewerbs nominierte der polnische Verband seine fünf Starter - und der Podiumsgarant vergangener Jahre ist nicht dabei. Stattdessen gehen Kacper Tomasiak (18), Kamil Stoch (38), Piotr Żyła (38), Paweł Wąsek (26) und Maciej Kot (34) für das polnische Team vom Balken.
Als Begründung nannte Trainer Maciej Maciusiak (43) demnach, dass Kubacki am vergangenen Weltcup-Wochenende in Engelberg als einziger der polnischen Starter keine Weltcup-Punkte holte - auch wenn er im Gesamtweltcup noch knapp vor Kot liegt.
Statt seine 14. Tournee in Folge zu bestreiten, geht es für den 35-jährigen Polen zwischen den Jahren zum ersten Mal seit zehn Jahren in den zweitklassigen Continental Cup.
Um seinen zweiten Gesamtsieg nach 2019/20 hätte Kubacki sich aber wohl ohnehin nicht beworben, schließlich kämpft der zweifache Weltmeister schon seit inzwischen mehreren Jahren eher mit dem Sprung in den zweiten Durchgang als um den Sieg.
Skispringen: Karl Geiger und Andreas Wellinger erhalten bei Vierschanzentournee neue Chance
Auch die deutschen Erfolgsgaranten der Vergangenheit, Andreas Wellinger (30) und Karl Geiger (32), haben in diesem Winter noch nicht zu einer konkurrenzfähigen Form gefunden und trainierten deshalb zuletzt individuell, anstatt im Weltcup an den Start zu gehen.
Im Gegensatz zu Kubacki erhalten sie von Bundestrainer Stefan Horngacher (56) allerdings die Chance, bei der Vierschanzentournee an bessere Tage anzuknüpfen. Schon vor Bekanntgabe des offiziellen Kaders machte der 56-Jährige klar, dass Geiger und Wellinger seine besten Springer der vergangenen Jahre seien und er sie deshalb "mit Sicherheit" mit nach Oberstdorf nehme.
Dort haben die DSV-Adler durch die nationale Gruppe allerdings neun Startplätze anstatt der in dieser Saison üblichen fünf zur Verfügung - kann das ehemalige Spitzenduo bei der ersten Station nicht abliefern, könnte die Tournee schneller wieder vorbei sein als gedacht.