Brexit-Regeln: Stuttgarter Band "wie Kriminelle behandelt"

London/Stuttgart - Nach einem Einreiseverbot für eine Stuttgarter Band hat die Opposition im britischen Parlament reibungslose Abläufe für Auftritte ausländischer Musiker gefordert.

Eine Stuttgarter Band hatte einen Teil der Tournee in Großbritanien geplant.
Eine Stuttgarter Band hatte einen Teil der Tournee in Großbritanien geplant.  © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Anfang April hatten britische Grenzbeamte der Band Trigger Cut die Einreise für eine geplante Tournee verweigert, weil es sich nicht um professionelle Musiker handele.

Seit dem Brexit brauchen Künstler aus der Europäischen Union ein Arbeitsvisum für Konzerte und Auftritte in Großbritannien, das gilt auch für britische Musiker in der EU. In beide Richtungen mussten bereits mehrere Bands deshalb Tourneen kurzfristig absagen.

Die Labour-Abgeordnete Rupa Huq kritisierte am Donnerstag im Unterhaus, dass die Entscheidung über professionelle Musiker bei den Grenzbeamten liege. "Seit wann gehört ein solches Urteil zu den Aufgaben von Zöllnern?", sagte sie. "Das zerstört Existenzen, Kulturangebote und unser Ansehen im Ausland."

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Huqs Labour-Kollege Kevin Brennan kritisierte, Großbritannien behandle "europäische Musiker, die versuchen, in dieses Land einzureisen, um ein paar Gigs zu spielen, wie Kriminelle".

Kulturministerin Lucy Frazer betonte, die Regierung wolle die Kreativindustrie dabei unterstützen, die neuen Regeln einzuhalten.

Im Fall von Trigger Cut hatten die britischen Behörden nach Angaben der Band sogenannte Sponsorennachweise von allen sieben Clubs gefordert, in denen die Gruppe spielen sollte.

Ralph Schaarschmidt meldet sich auf Facebook zu Wort

Diese Vorgabe sei unbekannt gewesen, betonte Bandmitglied Ralph Schaarschmidt bei Facebook.

Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

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