Bis zu 60 Grad im Auto! Hilft Lackfarbe oder Fenster öffnen? ADAC deckt Mythen auf

München - Klettert das Thermometer nach oben, kann sich das Auto schnell zum Backofen entwickeln. Bis zu 60 Grad Celsius können die Folge sein. Für Insassen hat das gefährliche Folgen. Können geöffnete Fenster oder die Lackfarbe den Unterschied bringen? 

Hilft es gegen Überhitzung die Fenster einen Spalt zu öffnen?
Hilft es gegen Überhitzung die Fenster einen Spalt zu öffnen?  © Joerg Huettenhoelscher/ 123RF

Hohe Temperaturen im Auto können für zurückgelassene Kinder oder Tiere lebensgefährlich werden (TAG24 berichtete).

Hilft es, wenn die Fenster geöffnet werden? Und welchen Effekt hat die Autofarbe auf die Hitzeentwicklung? 

Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) hat sich der Gefahrenquelle angenommen. 

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Bei einer Untersuchung von Autos mit unterschiedlichen Fensteröffnungen bei 28 Grad Außentemperatur, ergab sich fast dasselbe Bild: Innerhalb kürzester Zeit kletterten die Innentemperaturen gefährlich hoch. 

Bei geschlossenen Fenstern waren es nach zehn Minuten 38 Grad, nach 20 Minuten 45 Grad im Auto. 

Waren die Fenster beim Versuch leicht geöffnet zeigte das Thermometer immer noch Werte von 36 beziehungsweise 42 Grad (nach 20 Minuten) an. Nach einer Stunde in der Sonne gab es in den Autos deutlich über 50 Grad, egal ob die Fenster geöffnet waren oder nicht. 

Deshalb sollte man Tiere oder Kinder nie im Auto warten lassen, warnt der ADAC. 

Ob es sich um ein schwarzes oder ein weißes Auto handelte, macht damit im Übrigen keinen Unterschied! Die Hitzeentwicklung zeigte sich unabhängig von der Lackfarbe, so die Experten.

Mit diesen ADAC-Tipps trotzt man der Hitze im Auto

Einzig Wärmeschutzverglasung oder getönte Scheiben brachten eine keine Erleichterung, denn den größten Anteil bei der Hitzeentwicklung haben die Fensterflächen.

Je nach Größe, der Einstrahlwinkel der Sonne sowie die Farbe des Innenraums, entwickelt sich die Wärme im Auto unterschiedlich schnell. Folien, die das Sonnenlicht reflektieren, können deshalb Linderung bringen.

Hier ist auch Vorsicht geboten: "Viele Autofahrer glauben, dass sie hinter der Autoscheibe vor UV-Strahlung gut geschützt sind. Das stimmt nur bedingt", teilte der ADAC mit.

Während die Frontscheibe zwar weitestgehend vor UV-A und UV-B-Strahlung schützt, lassen die Seitenscheiben die UV-A-Strahlung passieren. Dadurch kann es zu vorzeitiger Hautalterung und im schlimmsten Fall Hautkrebs kommen.

Titelfoto: Joerg Huettenhoelscher/ 123RF

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