Tödliche Gefahr am Steuer: So kann Sekundenschlaf vermieden werden
Mainz - Es ist eine Gefahr, die jeden von uns am Steuer treffen - und die mitunter tödliche Folgen haben kann. Der Sekundenschlaf ist über alle Maßen unterschätzt, kann im Straßenverkehr aber mindestens ähnlich verheerenden Schaden anrichten wie Alkohol und Drogen.
Alles in Kürze
- Sekundenschlaf am Steuer ist lebensgefährlich.
- Müdigkeit zeigt sich durch Gähnen und Konzentrationsverlust.
- Regelmäßige Pausen alle zwei Stunden sind ratsam.
- Kurzschläfe von 15-20 Minuten helfen besser als Koffein.
- Fahrer trägt die Hauptverantwortung für seine Sicherheit.

Die jüngste Tragödie auf der A48 bei Koblenz zeigt es deutlich: Ein Kleinbus mit neun Insassen kam von der Straße ab, drei Menschen starben, sechs wurden verletzt. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Fahrer eingeschlafen sein könnte. Dieser schreckliche Vorfall wirft ein grelles Licht auf ein oft unterschätztes Risiko im Straßenverkehr.
Müdigkeit am Steuer ist eine stille Gefahr, die sich durch eindeutige Warnzeichen ankündigt. Häufiges Gähnen, schwere Augenlider, nachlassende Konzentration oder plötzliche Erinnerungslücken an die zurückgelegte Strecke sind ernstzunehmende Signale.
Laut ADAC deuten auch unkontrollierte Geschwindigkeitswechsel auf gefährliche Übermüdung hin. Besonders alarmierend: Wer bei Tempo 100 nur fünf Sekunden einnickt, legt etwa 140 Meter im Blindflug zurück – eine Distanz, die über Leben und Tod entscheiden kann.
Verkehrsexperten betonen die Wichtigkeit regelmäßiger Pausen. Alle zwei Stunden sollte eine Erholungspause eingelegt werden, idealerweise kombiniert mit Bewegung an der frischen Luft. Ein Kurzschlaf von 15 bis 20 Minuten wirkt dabei wesentlich besser als der Konsum von koffeinhaltigen Getränken.
Wie ein Schlafforscher des ADAC erklärt, können weder laute Musik noch geöffnete Fenster echte Erholung ersetzen.
Sekundenschlaf am Steuer: Letztlich liegt die Hauptverantwortung stets beim Fahrer

Moderne Fahrzeugtechnologie bietet zwar Hilfestellung durch Assistenzsysteme wie Müdigkeitswarner, die das Fahrverhalten analysieren, oder Notbremsassistenten, die Auffahrunfälle verhindern können.
Doch letztlich bleibt die Verantwortung beim Fahrer: Rechtzeitiges Erkennen der eigenen Grenzen und verantwortungsbewusstes Handeln sind unersetzlich.
Titelfoto: Daniel Evers/dpa