Barbarisch: Taliban-Anführer will Frauen wieder steinigen lassen

Kabul (Afghanistan) - Die Barbarei der Taliban kennt kein Limit. Nun wandte sich Obertaliban Mullah Hibatullah Achundsada in einem Tonband an die Öffentlichkeit: Der Chef der militanten Islamisten will Frauen wieder öffentlich steinigen lassen.

Nur wenig ist über den Anführer der Taliban, Mullah Hibatullah Achundsada, bekannt.
Nur wenig ist über den Anführer der Taliban, Mullah Hibatullah Achundsada, bekannt.  © AFP/Wakil Kohsar

Die Taliban zeigen der Welt ihr wahres Gesicht.

Seit 2021 regieren die Radikalen wieder in Afghanistan. Seitdem sieht es düster um die Rechte der mehr als 14 Millionen Frauen und Mädchen im Land aus.

Nun wandte sich der oberste Führer der Taliban, Mullah Hibatullah Achundsada, in einem Tonband an die Weltöffentlichkeit. In der Ansprache, die im Taliban-Fernsehen ausgestrahlt und von der Zeitung "The Guardian" übersetzt wurde, erklärt der Taliban-Chef unverhohlen: "Wir werden Frauen auspeitschen ... Wir werden sie öffentlich zu Tode steinigen." Vorgesehen ist die grausame Bestrafung bei Ehebruch.

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"Ihr mögt es eine Verletzung der Rechte der Frauen nennen, wenn wir sie öffentlich steinigen oder auspeitschen, weil sie mit euren demokratischen Prinzipien in Konflikt geraten", erläutert der Mann, von dem kaum Fotos bekannt sind und der an einem geheimen Ort lebt.

Seine Begründung für die barbarische Strafe: "Ich vertrete Allah, und ihr vertretet Satan."

Was führt Mullah Hibatullah Achundsada im Schilde?

Unter der grausamen Herrschaft der Taliban haben Frauen keine Rechte.
Unter der grausamen Herrschaft der Taliban haben Frauen keine Rechte.  © AFP/Wakil Kohsar

Afghanische Frauenrechtlerinnen zeigten sich nach der Drohung entsetzt. Sie wissen nur zu gut, zu welchen Grausamkeiten die Taliban fähig sind.

"Vor zwei Jahren hatten sie noch nicht den Mut, öffentlich die Steinigung von Frauen zu fordern, aber jetzt haben sie ihn", sagt die afghanische Menschenrechtsaktivistin Sahar Fetrat zu "The Guardian".

Sie befürchtet, dass die Fanatiker schon bald Frauen wegen vermeintlicher Verbrechen in aller Öffentlichkeit, vor Zehntausenden Menschen in Fußballstadien exekutieren lassen. "Niemand zieht die Taliban zur Rechenschaft!", beklagt die Aktivistin.

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Nach Informationen der Rechercheplattform "Afghan Witness" haben die Taliban alleine im vergangenen Jahr 417 Menschen hinrichten lassen, darunter 57 Frauen.

Derweil hat der Obertaliban offenbar noch viel vor: "Die Arbeit der Taliban ist mit der Übernahme von Kabul nicht beendet, sie hat gerade erst begonnen", droht Mullah Achundsada im Tonband.

Titelfoto: AFP/Wakil Kohsar

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