Todesangst im Gehege: Mann verliert Arm nach Kampf mit Bär

Chiang Mai (Thialand) - Ein Mann, der als Freiwilliger in einer Wildtierstiftung in Thailand arbeitet, wurde bei seiner Arbeit von einem Asiatischen Schwarzbären schwer verletzt.

Stefan S. (32) schnitt sich selbst den Arm ab, um dem Bären zu entkommen.
Stefan S. (32) schnitt sich selbst den Arm ab, um dem Bären zu entkommen.  © Screenshot/X/thaitvnews

Der Vorfall ereignete sich der Bangkok Post zufolge beim Füttern eines Schwarzbären in einem Tiergehege im Chiang Dao Bezirk in Chiang Mai (Thailand) am Donnerstagnachmittag. Der 32-jährige Stefan S. wurde gebissen, als er seinen Arm in den Bärenkäfig steckte, um das mächtige Tier zu füttern.

Das Tier habe nicht mehr von dem aus der Schweiz stammenden Volontär abgelassen, woraufhin der 32-Jährige aus Angst um sein Leben seinen rechten Unterarm mit einem Messer abtrennte, um sich zu befreien.

Zeugen des Vorfalls leisteten Erste Hilfe und brachten Stefan in ein nahe gelegenes Krankenhaus. Später wurde der Schwerverletzte in eine Privatklinik verlegt, wo er operiert wurde.

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Der Arm war vom Ellenbogen abwärts nicht mehr zu retten. Den abgetrennten Körperteil fand man später im "zerrissenen Zustand" im Gehege.

Asiatische Schwarzbären (im Bild) sind genetisch eng verwandt mit dem Amerikanischen Schwarzbären.
Asiatische Schwarzbären (im Bild) sind genetisch eng verwandt mit dem Amerikanischen Schwarzbären.  © Guerin Nicolas

Asiatische Schwarzbären stehen auf der UN-Liste bedrohter Tierarten

Normalerweise begnügen sich auch die Kragenbären lieber mit "Grünzeug" als mit Fleisch.
Normalerweise begnügen sich auch die Kragenbären lieber mit "Grünzeug" als mit Fleisch.  © Screenshot/X/BangkokPostNews

Bangkok News zufolge befand sich das Tier legal unter der Obhut einer Stiftung und lebte seit 2013 in menschlicher Obhut, nachdem es sich "verlaufen hatte".

Der Asiatische Schwarzbär, auch Kragenbär genannt, ernährt sich laut dem WWF hauptsächlich von Nüssen, Eicheln, Beeren, Obst und Insekten, ist aber ein Allesfresser. Angriffe auf Menschen in freier Natur kommen vor, sind aber selten.

Bedroht ist vielmehr der Kragenbär durch den Menschen selbst. Dieser steht auf der "Roten Liste" bedrohter Tierarten der Weltnaturschutzunion (IUCN), auch weil die Gallenflüssigkeit des bis 250 Kilogramm schweren Bären in der chinesischen Kultur als heilsam gilt und sehr teuer ist.

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Die menschliche Obhut ist daher häufig die Folge einer Rettung der Tiere, die oft in engen Käfigen auf Bärenfarmen aufwuchsen, um genau diese Galle zu "produzieren". In der Natur sind die Kragenbären, die diese Tortur überstanden haben, nicht überlebensfähig.

Titelfoto: Bildmontage: Guerin Nicolas, Screenshot/X/thaitvnews

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