78 Tote! Flüchtlingsbus rast in Benzinlaster
Herat (Afghanistan) - Es ist eines der schlimmsten Busunglücke der vergangenen Jahre. In Afghanistan krachte ein vollbesetzter Flüchtlingsbus in einen Benzinlaster. 78 Menschen starben. Viele verbrannten bis zur Unkenntlichkeit.
Alles in Kürze
- Flüchtlingsbus kracht in Benzinlaster
- 78 Tote, viele verbrannt
- Unglück nahe Herat in Afghanistan
- Bus brachte Migranten aus dem Iran
- Taliban zeigen Mitgefühl für Opfer

Der Unglücksbus sollte Migranten aus dem Iran in ihre Heimat Afghanistan bringen. Doch auf dem Weg nach Kabul kam es zu einem fürchterlichen Unglück.
Am Dienstagabend kollidierte der Reisebus nahe der Stadt Herat mit einem Tanklaster und einem Motorrad, berichtet unter anderem France24. Der Bus muss wohl sofort Feuer gefangen haben, brannte völlig aus.
Traurige Bilanz: 78 Menschen überlebten das Unglück laut Taliban nicht, darunter 17 Kinder.
"Ich war zu Hause, als ich ein lautes Geräusch hörte. Ich stieg auf mein Motorrad und eilte zum Unfallort. Als ich ankam, sah ich hier einen brennenden Lastwagen, dort einen brennenden Passagierbus und die Straße stand komplett in Flammen", sagte ein Zeuge zum Sender "Tolo News".
"Es gab viel Feuer … Es gab viel Geschrei, aber wir konnten nicht einmal näher als 50 Meter herankommen, um irgendjemanden zu retten", sagte ein Zeuge zu AFP. Viele verbrannten wohl bei lebendigem Leib. Nur drei Menschen konnten sich überhaupt aus der Feuerhölle retten, berichtet der Zeuge. "Sie standen in Flammen und ihre Kleidung war verbrannt."
Laut den Taliban habe der Unglücksbus abgewiesene Flüchtlinge vom iranischen Grenzort Islam Kala in die Hauptstadt Kabul bringen sollen. Unter den Passagieren sollen sich vorwiegend Frauen und Kinder befunden haben.


Busunglück in Afghanistan: Selbst die Taliban zeigen Mitgefühl
Die Trauer in Afghanistan ist groß. Schon jetzt gilt der schreckliche Unfall vom Dienstag als einer der tödlichsten der vergangenen Jahre.
Selbst die Taliban zeigten Mitgefühl: "Mit tiefer Trauer beklagen wir den Verlust zahlreicher afghanischer Menschenleben und die Verletzungen, die bei einem tragischen Busunfall und dem darauffolgenden Brand in der Provinz Herat letzte Nacht entstanden sind", hieß es in einer Erklärung. Nach ersten Erkenntnissen sei das Unglück auf "überhöhte Geschwindigkeit und Fahrlässigkeit" des Fahrers zurückzuführen, hieß es.
Derweil schildert Chefarzt Mohammad Janan al-Muqaddas grauenhafte Szenen. Fast alle Leichen verbrannten bis zur Unkenntlichkeit, konnten bislang nicht identifiziert werden. Nur anhand ihrer Größe habe man noch feststellen können, ob es Kinder oder Erwachsene waren, sagte der Mediziner zu "Tolo News".
Wie viele Menschen an Bord des Todesbusses waren, ist nicht bekannt. Es soll sich um einen fast 20 Jahre alten Mercedes-Benz O 580 handeln. Typischerweise sind diese Busse für 40 bis 60 Plätze ausgelegt.
Titelfoto: MOHSEN KARIMI / AFP