Anschlag auf Sicherheitskräfte einer Impfkampagne: Drei Tote und mindestens 23 Verletzte!

Islamabad - Bei einem Anschlag auf Sicherheitskräfte für eine Polio-Impfkampagne in Pakistan sind am Mittwoch mindestens drei Menschen ums Leben gekommen, darunter nach Polizeiangaben auch der Attentäter.

Die pakistanischen Taliban haben sich in einer Mitteilung zu dem Anschlag bekannt.
Die pakistanischen Taliban haben sich in einer Mitteilung zu dem Anschlag bekannt.  © Banaras Khan/AFP

Mindestens 23 weitere Personen wurden bei dem Anschlag in der westlichen Stadt Quetta in der Provinz Baluchistan verletzt, darunter 20 Polizisten, wie die Polizei am Mittwoch erklärte.

Bei den Toten soll es sich um einen Polizisten, ein Kind sowie um den Attentäter handeln.

Die Bombe traf demnach ein Auto, das Polizisten beförderte, die eine Polio-Impfkampagne bewachen sollten.

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Zu dem Anschlag bekannten sich die pakistanischen Taliban (TTP) in einer Mitteilung. Die militanten Islamisten hatten erst am Montag eine im Mai vereinbarte Waffenruhe mit der Regierung für beendet erklärt und ihre Kämpfer zu Anschlägen im ganzen Land aufgerufen.

Die TTP ist eine Dachorganisation militanter islamistischer Gruppen, die mehrere Tausend Kämpfer umfassen sollen. In der Vergangenheit verübten Extremisten in Pakistan mehrfach Anschläge auf Impfkampagnen.

Militante Islamisten betrachten die Impfungen gegen Polio teils als westliche Verschwörung zur Sterilisierung von Kindern. Pakistan gehört zu den wenigen Ländern der Welt, wo es noch neue Übertragungen von Kinderlähmungen gibt. Nachdem es 2021 nur einen nachgewiesenen Polio-Fall in Pakistan gegeben hatte, stiegen die Zahlen in diesem Jahr wieder an.

Erst kürzlich erklärten die Taliban den Waffenstillstand mit der Regierung offiziell für beendet. Als Begründung gaben sie die Verfolgung einiger Mitglieder durch das Militär an.
Erst kürzlich erklärten die Taliban den Waffenstillstand mit der Regierung offiziell für beendet. Als Begründung gaben sie die Verfolgung einiger Mitglieder durch das Militär an.  © Banaras Khan/AFP

Erst im November hatten die Behörden daher eine neue Impfkampagne gegen Kinderlähmung gestartet.

Titelfoto: Banaras Khan/AFP

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