"Pipi-Quiz" bringt Seb (10) in die Notaufnahme: Kinderspiel nimmt beinahe tödliche Wendung

Antwerpen (Belgien) - Wer gesund sein möchte, muss viel Wasser trinken. Aber gibt es denn ein "zu viel"? Die Antwort lautet: auf jeden Fall! Denn was als harmloses Kinderspiel anfing, endete für Seb (10) in der Notaufnahme. Und all das nur, weil er ein paar Gläser Wasser getrunken hat.

Seb (10) packte der Ehrgeiz und trank ganze 20 Gläser in unter zwei Stunden aus. Die Übelkeit war nur ein Vorbote von dem, was noch auf ihn wartete. (Symbolfoto)
Seb (10) packte der Ehrgeiz und trank ganze 20 Gläser in unter zwei Stunden aus. Die Übelkeit war nur ein Vorbote von dem, was noch auf ihn wartete. (Symbolfoto)  © 123RF/liudmilachernetska

Gut, ein "paar Gläser" ist eine ziemliche Untertreibung. Zwar hatten die Becher, aus denen der Zehnjährige trank, nur ein Fassungsvermögen von 250 Millilitern, doch auch hier macht die Menge das Gift. Während eines Quiz seiner Pfadfinder-Truppe trank Seb laut einem Bericht des belgischen Fernsehsenders "VRT News" nämlich ganze 20 dieser Becher. Das sind umgerechnet fünf Liter Flüssigkeit in nicht einmal zwei Stunden!

Die Regeln des sogenannten "Pipi-Quiz" sind simpel. Vor jeder Antwort muss der Befragte einen Becher Wasser trinken und das so lange, bis er aufgibt. In einem Interview mit dem Fernsehsender erzählen Sebs Eltern: "Er ist sehr ehrgeizig und hat alles gegeben, aber dann wurde ihm übel. Seb hat sich draußen übergeben, traute sich aber nicht, es der Campleitung zu sagen."

Schließlich mussten die beiden ihren Schützling abholen, doch auch zu Hause schien der Sohnemann verwirrt zu sein, auch übergeben musste er sich immer wieder. Sebs Mutter hatte zufälligerweise kurz zuvor etwas über eine sogenannte "Wasservergiftung" gelesen. Die Symptome stimmten überein, also fuhr die Familie schnellstmöglich in das nächstgelegene Krankenhaus.

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Dort bestätigte sich die Vermutung der Mutter, ihr Kleiner hatte tatsächlich zu viel getrunken und sich damit selbst vergiftet!

Der Junge nahm im Rahmen einer Pfadfinder-Unternehmung an dem sogenannten "Pipi-Quiz" teil. (Symbolfoto)
Der Junge nahm im Rahmen einer Pfadfinder-Unternehmung an dem sogenannten "Pipi-Quiz" teil. (Symbolfoto)  © Marcus Brandt/dpa

Wasser ist das "Elixier des Lebens" - in Maßen

Zu viel Wasser zu trinken ist genauso schädlich für den menschlichen Organismus wie zu wenig. Wie bei anderen Dingen muss man auch hier ein gesundes Mittelmaß finden. (Symbolfoto)
Zu viel Wasser zu trinken ist genauso schädlich für den menschlichen Organismus wie zu wenig. Wie bei anderen Dingen muss man auch hier ein gesundes Mittelmaß finden. (Symbolfoto)  © 123rf/standrets

Wie viel Wasser tatsächlich zu viel für den Menschen ist, ist individuell. Ärzte empfehlen jedoch einen täglichen Wasserkonsum von einem bis zwei Litern über den Tag verteilt. Zu viel in einer zu kurzen Zeit kann allerdings den Wasserhaushalt im menschlichen Körper durcheinanderbringen.

Dabei spült das Wasser überlebenswichtige Salze wie beispielsweise Natrium aus dem Körper. Es kommt zu einem Mangel, welcher in der Wissenschaft als "Hyponatriämie" bezeichnet wird. Im schlimmsten Fall kann das übermäßige Trinken zu einem plötzlichen Anschwellen des Gehirns führen, was auch tödlich enden kann.

Weitere Anzeichen einer Wasservergiftung sind Schwindel, Atemnot, Erbrechen und Krämpfe.

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Deswegen empfiehlt es sich regelmäßig, die eigene Wasseraufnahme zu kontrollieren und darauf zu achten, gerade bei körperlicher Anstrengung ausreichend Elektrolyte - also Salze - aufzunehmen.

Titelfoto: Fotomontage: Marcus Brandt/dpa, 123RF/liudmilachernetska

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