Corona-Ansturm auf chinesische Krankenhäuser

Peking - Mit Chinas Abkehr von der Null-Covid-Strategie erleben die Krankenhäuser in den Metropolen des Landes einen Ansturm von Corona-Infizierten.

Lange Warteschlangen vor den Krankenhäusern und ausverkaufte Medikamente. Chinas Gesundheitssystem steht vor großen Herausforderungen.
Lange Warteschlangen vor den Krankenhäusern und ausverkaufte Medikamente. Chinas Gesundheitssystem steht vor großen Herausforderungen.  © Andy Wong/AP/dpa

Innerhalb eines Monats werde die Infektionswelle ihren Höhepunkt erreichen, so die Einschätzung chinesischer Epidemiologen gegenüber der englischsprachigen Zeitung mit Sitz in China "Global Times".

Vor den Krankenhäusern in der Hauptstadt Peking wird über lange Schlangen berichtet, in der hunderte Menschen mit Fieber-Symptomen auf eine Behandlung und Medikamente warten.

In den Apotheken gebe es bereits einen Mangel an Schnelltests und Erkältungs-Medikamenten.

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Aus Angst vor einer Ansteckung seien die Straßen Pekings wie leer gefegt. Die Unternehmen verbuchen hohe Zahlen von Krankmeldungen. Aufgrund fehlender Tests steige die Differenz zwischen den gemeldeten Fällen und der deutlich darüber liegenden Dunkelziffer.

Der erste Schock einer gigantischen Welle

Weniger Tests und keine Lockdowns. Chinas neue Corona-Strategie setzt auf Lockerungen.
Weniger Tests und keine Lockdowns. Chinas neue Corona-Strategie setzt auf Lockerungen.  © Sebastian Gollnow/dpa

Das chinesische Wirtschaftsmagazin "Caixin" beschreibt die aktuelle Situation in den Krankenhäusern des Landes als "ersten Schock einer gigantischen Welle" und "Covid-Chaos". Überfüllte Kliniken, lange Warteschlangen und infiziertes Personal würden das Gesundheitssystem in nächster Zeit stark belasten.

Seit Mittwoch, dem 7. Dezember, hat die chinesische Regierung ihren bisher strengen Kurs in der Covid-Politik gelockert und unter anderem die Lockdowns und die strikte Testpflicht aufgehoben. Menschen mit milden Symptomen wurde stattdessen empfohlen, sich daheim in Quarantäne zu begeben.

Dieses Umdenken der chinesischen Regierung ist die Folge steigender Infektionszahlen, die trotz der bisher strengen Regelungen von Tests und Nachverfolgung nicht kontrolliert werden konnte. Stattdessen ist das Virus in Bezug auf die Omikron-Variante in den Staatsmedien heruntergespielt worden.

Yet Wang Guangfa, Experte für Atemwegserkrankungen an dem Krankenhaus der Universität Peking, beschreibt den Leitfaden Chinas im Umgang mit dem Coronavirus als Gleichgewicht zwischen Kontrolle des Virus und Garantie für die Aufrechterhaltung des normalen Alltags.

Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa, Andy Wong/AP/dpa

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