Darum sind in dieser Stadt weder Kondome noch kurze Hosen erlaubt
Ave Maria (USA) - In Ave Maria im Süden des US-Staats Florida gelten strenge Regeln. Dahinter steckt ein amerikanischer Fast-Food-Milliardär.
Tropische Temperaturen und Palmen direkt vor der Haustür: Die Kleinstadt Ave Maria hat das Potenzial, jährlich Millionen von Touristen anzulocken.
Die müssen sich dann aber genauso wie die laut Welt knapp 10.000 Bewohner des Ortes einem strengen Regelkatalog unterwerfen.
So ist der Verkauf von Kondomen oder anderen Verhütungsmitteln untersagt. Kein Wunder, dass die in Ave Maria ansässigen Familien eine stattliche Anzahl von Kindern haben.
Hotels oder Motels gibt es ebenfalls nicht. Es gibt lediglich die Möglichkeit, Apartments oder ein Haus via Airbnb zu mieten.
In der katholischen Privatuniversität gilt zudem ein ziemlich konservativer Dresscode: Tops ohne Träger oder mit Spaghettiträgern sind verboten.
In kurzen Hosen oder zu enger freizügiger Kleidung dürfen sich die Studierenden ebenfalls nicht blicken lassen.
Ave Maria wurde von "Domino’s Pizza"-Gründer Tom Monaghan erbaut
Trotzdem ist ein Platz an der Uni für Schulabgänger aus ganz Amerika beliebt, denn die Hochschule wurde erst vor wenigen Jahren gegründet und hat deshalb jede Menge Stipendien zu vergeben. Das lohnt sich vor allem für Kinder aus ärmeren Familien, die sich die Ausbildung so leisten können.
Nach außen hin gibt sich die Gemeinde tolerant, duldet auch Andersgläubige in ihrem Örtchen. Die große Mehrheit der Einwohner von Ave Maria ist aber katholisch und weiß.
Das liegt auch an der Gründungsgeschichte der Stadt, die ebenfalls äußerst skurril klingt. 2005 begann Tom Monaghan (84), Mitbegründer der amerikanischen Fast-Food-Kette Domino’s Pizza, mit dem Aufbau.
Innerhalb der Stadt erinnert jedoch nur der Bürgersteig vor der riesigen Kathedrale an den Milliardär und sein Unternehmen. Auf diesem hat er das Logo seines erfolgreichen Franchises verewigt.
Eine eigene Filiale gibt es in Ave Maria allerdings nicht.
Titelfoto: 123rf/steffstarr