Das hat noch keiner geschafft: Ärzten gelingt heikle Operation

Los Angeles (USA) - Einem Ärzteteam aus den USA ist eine Operation geglückt, die zuvor noch nie erfolgreich durchgeführt wurde. Dafür forschten zwei Mediziner jahrelang, probten mithilfe von Robotern an Verstorbenen. Dann trauten sie sich an einen lebenden Patienten heran.

Geschafft! Das Ärzteteam applaudierte sich nach der geglückten Transplantation selbst.
Geschafft! Das Ärzteteam applaudierte sich nach der geglückten Transplantation selbst.  © Screenshot/Instagram/uclahealth

In einem der OP-Säle des Ronald Reagan UCLA Medical Centers in Los Angeles (Kalifornien) brandete am 4. Mai Applaus auf. Dr. Nima Nassiri und Dr. Inderbir Gill war es gelungen, die erste Blasentransplantation bei einem Menschen durchzuführen.

Mehr als vier Jahre Forschung gingen dafür ins Land. Jahre, die sich gelohnt haben: "Es ist aufregend", sagte Dr. Nassiri. Ihn freut es, ausgewählten Patienten künftig ein besseres Leben schenken zu können.

Seine Premieren-OP glückte dem US-Amerikaner an einem männlichen Patienten, der laut UCLA Medical Center bei einer Tumorentfernung den größten Teil seiner Blase verloren hatte. Die verbleibenden Organteile seien zu klein gewesen, um ihre Arbeit zu verrichten. Obendrein mussten dem Mann wegen einer Krebsdiagnose die Nieren entfernt werden.

Mit Drogen erwischt: Rucksacktouristin (18) friert im Knast und hasst das Essen
Aus aller Welt Mit Drogen erwischt: Rucksacktouristin (18) friert im Knast und hasst das Essen

Die Chirurgen Nassiri und Gill konnten zum Glück helfen, transplantierten ihrem Patienten während des acht Stunden langen Eingriffs zuerst eine gespendete Niere, danach besagte Blase und führten beide Organe zusammen.

Aufbau des menschlichen Körpers macht Blasentransplantation kompliziert

Das Ronald Reagan UCLA Medical Center in Los Angeles zählt zu den besten Krankenhäusern der USA.
Das Ronald Reagan UCLA Medical Center in Los Angeles zählt zu den besten Krankenhäusern der USA.  © Screenshot/Instagram/uclahealth

"Die Niere produzierte sofort eine große Menge Urin, und die Nierenfunktion des Patienten verbesserte sich", sagte Nassiri. Besonders beeindruckend: Eine Dialyse sei nicht erforderlich, der Urin sei ordnungsgemäß in die neue Blase abgeflossen.

Nassiris und Gills Methode könnte althergebrachte Behandlungsformen obsolet machen. Bei schweren Fällen von Blasenfunktionsstörungen oder gar komplett entfernten Blasen werde laut UCLA Medical Center ein Teil des Darms der Patienten verwendet, um eine neue Blase zu modellieren oder einen Weg für den Urin aus dem Körper hinaus zu schaffen.

"Eine Blasentransplantation hingegen führt zu einem normaleren Urinreservoir", so Nassiri. Ob seine neue Methode Beschwerden langfristig heilen kann, müsse weiter erforscht und bei bereits operierten Patienten beobachtet werden.

Schon wieder eine Festnahme: Erneut landet eine Touristin (21) im Gefängnis
Aus aller Welt Schon wieder eine Festnahme: Erneut landet eine Touristin (21) im Gefängnis

Aufgrund der Gefäßstruktur im Beckenbereich und der Komplexität der Operation hätten sich Mediziner bislang nicht an Blasentransplantationen herangetraut. Nassiri und Gill waren mutig.

Titelfoto: Bildmontage: Screenshots/Instagram/uclahealth

Mehr zum Thema Aus aller Welt: