Ein Jahr lang Schlaftabletten in den Kaffee gekippt: Frau will Kollegin loswerden

Asti - Weil eine Frau in Italien Angst hatte, ihren Job zu verlieren, wollte sie ihre lästige Konkurrentin loswerden: Ein Jahr lang gab sie Gift in den Kaffee der Kollegin.

Ein Jahr lang gab eine Italienerin Beruhigungsmittel in den Frühstückskaffee einer Kollegin. (Symbolbild)
Ein Jahr lang gab eine Italienerin Beruhigungsmittel in den Frühstückskaffee einer Kollegin. (Symbolbild)  © 123rf.com/piyato

Ein Gericht in Asti verurteilte die Täterin nun wegen Körperverletzung zu vier Jahren Gefängnis. Der Richter sah es als erwiesen an, dass sie fast ein Jahr lang Beruhigungsmittel und Schlaftabletten in den Cappuccino der Mitarbeiterin gegeben hatte, damit diese entlassen wird.

Wie die italienische Tageszeitung "La Repubblica" berichtet, begann alles 2017. Eine Versicherungsagentur in der Stadt Bra kündigte an, einige Stellen im Unternehmen zu streichen.

Um ihre eigenen Chancen zu erhöhen, in der Firma zu bleiben, begann die jetzt Verurteilte, der Kollegin heimlich Medikamente mit schlaffördernder Wirkung zu verabreichen. 

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Dazu freundete sie sich mit ihr an und brachte ihr jeden Morgen aus einem Café auf der anderen Straßenseite einen Frühstückskaffee mit.

Schließlich begann die Rivalin, über Schläfrigkeit und Unwohlsein zu klagen, auch ihre Reaktionen wurden langsamer. 

Ärzte standen vor einem Rätsel

In der Folge war die Mitarbeiterin oft krankgeschrieben. Doch kein Arzt fand die Ursache für ihre gesundheitlichen Probleme heraus. Irgendwann stellte sie fest, dass sie sich zu Hause besser fühlte als im Büro - und begann, ihr Unwohlsein mit dem morgens getrunkenen Cappuccino in Verbindung zu bringen. Den bestellte sie deshalb bei der "Freundin" ab, was dieser überhaupt nicht passte! Deshalb legte diese noch einmal nach.

Als das Opfer eines Tages von der Arbeit nach Hause fuhr und mit dem Auto gegen einen Baum krachte, stellte sich heraus, dass der Unfall nur passieren konnte, weil sie unter Drogeneinfluss gefahren war. Doch die Frau versicherte, keine Rauschmittel einzunehmen. Auch die Ärzte wussten inzwischen keinen Rat mehr. 

Deshalb folgten die Polizisten schließlich im Juni 2018 der inzwischen verdächtigen Frau in das Café und ertappten sie auf frischer Tat, als sie wieder etwas ins Getränk gab. Der Kaffee wurde ins Labor geschickt und dort ein sehr hoher Gehalt an Benzodiazepinen festgestellt.

In der Begründung des Urteils betonte der Richter auch, dass der Autounfall sogar als versuchter Mord angesehen werden könne. Der Verurteilte wollte gegen das Urteil in Berufung gehen. 

Titelfoto: Montage: 123rf.com/piyato, 123rf.com/Dmitrii Kotin

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