Im Kampf gegen Todes-Hitze: Metropole rüstet sich für Temperaturen bis zu 50 Grad

Von Michael Evers

Paris (Frankreich) - Die Stadt Paris rüstet sich für Hitzewellen mit Temperaturen von bis zu 50 Grad in den kommenden Jahren und will Gebäude und den öffentlichen Raum zum Schutz der Bevölkerung umgestalten.

Um die Bevölkerung vor den immer mehr ansteigenden Temperaturen zu schützen, macht die Stadt Paris mehrere Hundert Millionen Euro locker.
Um die Bevölkerung vor den immer mehr ansteigenden Temperaturen zu schützen, macht die Stadt Paris mehrere Hundert Millionen Euro locker.  © Francois Mori/AP/dpa

Investitionen in schattenspendende Grünflächen und Installationen, eine bessere Isolierung von Gebäuden sowie Brunnen zur Wasservernebelung würden angesichts der steigenden Wahrscheinlichkeit länger andauernder Hitzewellen beschleunigt, kündigte die Stadtverwaltung an.

Geplant sind Investitionen von mehreren Hundert Millionen Euro. Hitzeschutz sei eine bittere Notwendigkeit, denn Paris mit seiner dichten Bebauung und vielen Stein- und Asphaltflächen sei eine der Städte in Europa mit dem höchsten Risiko, an Hitze zu sterben, sagte der städtische Beigeordnete für Ökologie und Energie, Dan Lert.

Um die Bewohnbarkeit der Hauptstadt zu gewährleisten, müsse Paris sich auf die künftigen klimatischen Bedingungen einstellen und die städtische Umwelt und Lebensweisen anpassen.

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Konkret sollen in den kommenden Jahren Hunderte Schulen und Kindergärten mit Blick auf den Hitzeschutz saniert werden und schattenspendende Bereiche im Freien erhalten.

Gerade an heißen Sommertagen sind die neu installierten Wasser-Sprühanlagen eine willkommene Abkühlung.
Gerade an heißen Sommertagen sind die neu installierten Wasser-Sprühanlagen eine willkommene Abkühlung.  © Francois Mori/AP/dpa

Wasser der Seine soll als Klimaanlagen-Ersatz genutzt werden

Schon jetzt sind die Temperaturen im Asphaltdschungel der Metropole teilweise nicht auszuhalten. Da hilft nur noch ein Platz im Schatten.
Schon jetzt sind die Temperaturen im Asphaltdschungel der Metropole teilweise nicht auszuhalten. Da hilft nur noch ein Platz im Schatten.  © Thomas Padilla/AP/dpa

Die Dächer Dutzender öffentlicher Gebäude werden weiß gestrichen oder begrünt. Jährlich sollen 5000 Sozialwohnungen saniert werden, um die Bewohner besser gegen Hitze zu schützen, etwa mit modernen Fenstern und Rollläden sowie schattenspendenden Installationen.

Von den 1300 Wassertrinkbrunnen in der Stadt werden Dutzende mit einer Wasservernebelung ausgerüstet. Außerdem soll es schattenspendende Installationen geben, die an die typisch pariserische Architektur angepasst sind.

Ausgebaut wird zudem das städtische Fernkältenetz zur Kühlung großer Gebäude, für das das Wasser der Seine genutzt wird und was den Verzicht auf umweltschädliche Klimaanlagen ermöglicht.

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Bis 2042 sollen weitere 300 öffentliche Gebäude an dieses Kältenetz angeschlossen werden, darunter Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser und Altenheime.

Titelfoto: Francois Mori/AP/dpa

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