Wegen einem Euro entlassen: Schicksal einer Klofrau löst riesigen Aufschrei aus!

Paris (Frankreich) - In Frankreich gibt es große Empörung, weil eine Pariser Toilettenfrau nach der Annahme eines Trinkgeldes von einem Euro entlassen worden sein soll.

Weil sie einen Euro Trinkgeld angenommen haben soll, wurde eine Klofrau (53) entlassen. (Symbolbild)
Weil sie einen Euro Trinkgeld angenommen haben soll, wurde eine Klofrau (53) entlassen. (Symbolbild)  © Volker Hartmann/dpa

Bereits knapp 34.000 Menschen haben eine vom Linken-Abgeordneten Thomas Portes (38) gestartete Petition gegen die Entlassung der 53 Jahre alten Toilettenfrau namens Sarah unterschrieben.

Nach zehn Jahren Arbeit als Toilettenfrau im Pariser Bahnhof Montparnasse sei die alleinerziehende Mutter zweier Kinder plötzlich entlassen worden, weil sie von einem Toilettenbenutzer entgegen den Regeln das Trinkgeld angenommen habe, heißt es in der Petition.

"Sarahs Entlassung muss aufgehoben werden und sie muss mit rückwirkender Lohnzahlung wieder eingestellt werden!"

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Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur äußerte sich das von der Staatsbahn SNCF mit dem Betrieb der Toiletten in Dutzenden französischen Bahnhöfen beauftragte Reinigungsunternehmen nicht zu den Vorwürfen.

Klofrau bat sogar um Verzeihung!

Mehr als zehn Jahre lang hatte die Klofrau die Toiletten für ihren Arbeitgeber gereinigt. (Symbolbild)
Mehr als zehn Jahre lang hatte die Klofrau die Toiletten für ihren Arbeitgeber gereinigt. (Symbolbild)  © 123RF/comzeal

Der Sender BFMTV berichtete am Dienstag, das Unternehmen habe sich für seine Vorwürfe gegen die Toilettenfrau auf Bilder der eigenen Videoüberwachung gestützt.

Der Gewerkschaftsbund CGT warf dem Unternehmen vor, die Videoüberwachung zu missbrauchen.

Arbeitnehmer würden für Gesten und Handlungen zur Rechenschaft gezogen, die von der Videoüberwachung aufgezeichnet worden seien, sagte Gewerkschafter Richard Bloch, der die Toilettenfrau bei ihrer Klage vor dem Arbeitsgericht verteidigen wird, dem Sender.

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Jahrelang habe sie den Dreck in den Toiletten weggewischt und nun würde sie für einen Euro entlassen, obwohl sie um Verzeihung gebeten habe, sagte Sarah zu BFMTV.

"Ich finde, das ist nicht normal."

Titelfoto: Bildmontage: 123rf/comzeal, Volker Hartmann/dpa

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