Nach Einbruch in Louvre: Festgenommene haben teilweise gestanden

Von Michael Evers

Paris (dpa) - Nach dem spektakulären Einbruch in den Pariser Louvre haben die beiden festgenommenen Tatverdächtigen teilweise gestanden.

Eine Woche nach dem spektakulären Kunstraub im Pariser Louvre hatte es die Festnahmen gegeben.  © Thomas Padilla/AP/dpa

Die 34 und 39 Jahre alten Männer sollen nun in Untersuchungshaft kommen, sagte die Pariser Staatsanwältin Laure Beccuau. Beide seien wegen Diebstählen justizbekannt. Von der Beute fehle im Moment weiter jede Spur, sie hoffe aber, dass die erbeuteten Juwelen wieder in den Louvre zurückkehrten.

Wie die Staatsanwältin betonte, sei der Schmuck im geschätzten Wert von 88 Millionen Euro unverkäuflich. Noch sei es nicht zu spät, die Beute zurückzugeben, sagte Beccuau. Möglicherweise hörten ihr die noch nicht gefassten Täter ja zu. Gestützt auf Bilder der Videoüberwachung gingen die Ermittler von vier Tätern aus. Es sei aber gut möglich, dass es weitere Hintermänner gebe.

Der dreiste Raubzug der Täter am 19. Oktober hatte international Schlagzeilen gemacht. Die Maskierten hatten einen mit einer Hebebühne ausgestatteten Lkw neben dem Museum geparkt.

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Während zwei der Täter auf Motorrollern an der Straße warteten, gelangten die anderen beiden mit der Hebebühne auf einen Balkon im ersten Stock und von dort durch ein Fenster in das Museum.

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Weltweite Verwunderung über Einbruch

Die Pariser Staatsanwältin Laure Beccuau gab eine Pressekonferenz.  © Stephane De Sakutin/AFP/dpa

Dass die Einbrecher derart einfach in den Louvre gelangen konnten, sorgte für Kopfschütteln und Verwunderung.

Das Pariser Kulturministerium begegnete der Kritik und betonte, die Alarmanlagen am Außenfenster der Apollon-Galerie sowie an den beiden betroffenen Vitrinen hätten funktioniert.

Außerdem hätten die Museumsmitarbeiter zum Zeitpunkt des Blitzeinbruchs sofort eingegriffen. Die fünf Beschäftigten hätten die Täter in die Flucht geschlagen, die einen Teil ihrer Ausrüstung zurückließen.

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Noch offen ist, wo die Beute der Einbrecher geblieben ist. Experten befürchten, dass Komplizen der Räuber die Diamanten und Edelsteine aus den Schmuckstücken gelöst haben könnten, um sie einzeln zu verkaufen.

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