Krankenhaus-Horror: Sechsjähriger tötet Baby auf Neugeborenen-Station
Lille (Frankreich) - Es ist ein Vorfall, der in Frankreich für Entsetzen sorgt. Im Jeanne-de-Flandre-Krankenhaus von Lille soll ein sechsjähriger Junge für den Tod eines Babys verantwortlich sein.

Diese Tragödie hätte niemals passieren dürfen. Nach dem Tod der kleinen Zayneb-Cassandra auf der Neugeborenenstation des Kinderkrankenhauses von Lille hat die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Darüber berichtet der Sender BFM-TV.
Das kleine Mädchen wurde am Freitag schwer verletzt aufgefunden. Ein Sechsjähriger soll es aus seinem Bettchen gehoben und auf den Fußboden geworfen haben. Als das Krankenhauspersonal Zayneb fand, ging es dem Frühchen schon nicht mehr gut.
Das fünf Tage alte Baby erlitt schwerste Hirnverletzungen, kam sofort auf die Intensivstation. Doch die Ärzte konnte Zeyneb nicht mehr helfen. Am Dienstag, gegen 18.10 Uhr, hörte ihr kleines Herz auf zu schlagen.
Frühchen stirbt im Krankenhaus: Kleiner Junge hat das Baby auf den Boden geworfen

Nach Angaben der Familie kam Zeyneb am 6. Juli per Kaiserschnitt zur Welt. Für die 23-jährige Mutter war es das erste Kind. "Die Geburt verlief sehr gut, aber das kleine Mädchen kam mit siebeneinhalb Monaten zu früh zur Welt", sagte die Großmutter zur Zeitung zu "La Voix du Nord". Mutter und Kind wurden bestens versorgt.
Doch der sechsjährige Sohn einer anderen Mutter sorgte regelmäßig für Ärger. Das Kind war weitgehend sich selbst überlassen, schildern Zeynebs Angehörige. Immer wieder soll der Junge auf der Säuglingsstation für Unfrieden gesorgt haben, stürmte regelmäßig in fremde Zimmer, bedrängte die frisch gebackenen Mütter.
"Er kam morgens um 7 Uhr und rannte den ganzen Tag durch die Gänge", berichtet die Großmutter. "Alle Mütter beschwerten sich, eine Krankenschwester warnte sogar die Mutter des Kindes, dass es ein Problem gäbe." Doch nichts geschah.
Nach Vorfall im Krankenhaus ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft

Nur wenige Stunden vor Zeynebs viel zu frühem Tod, kam der kleine Junge auch in das Zimmer ihrer Tochter, erinnert sich die Großmutter. "Er sagte, sie sehe aus wie eine Puppe." Ihr Mann habe das Kind daraufhin aus dem Zimmer geschickt.
Am Freitagmorgen kam es dann zur Tragödie. Zeynebs Mutter unterschrieb soeben die Entlassungsdokumente, hatte die Kleine im Zimmer zurückgelassen.
"Plötzlich erhielten sie einen Anruf von der Stationsleitung, die sagte, sie müssten sofort kommen: Ein kleiner Junge hatte mit dem Baby gespielt, das runtergefallen war", schildert die Großmutter.
Im Zimmer fanden sie Zeyneb auf dem Boden liegend, der Sechsjährige saß daneben auf einem Stuhl.
In einer Mitteilung, die francebleau vorliegt, spricht das Krankenhaus von "einem besonders schwerwiegenden außergewöhnlichen Vorfall". Man habe eine interne Untersuchung eingeleitet und umfangreiche Besuchsbeschränkungen für die Neugeborenenstation festgelegt. Die Ermittlungen dauern an.
Titelfoto: Montage: PHILIPPE HUGUEN / AFP, 123rf/twinsterphoto