Politisches Hickhack in Großbritannien kommt Steuerzahler teuer zu stehen

London - Das politische Chaos in Großbritannien mit zahlreichen Wechseln in der Regierung kommt die Steuerzahler einem Medienbericht zufolge teuer zu stehen.

Die beiden ehemaligen Premierminister Boris Johnson (58, r.) und Liz Truss (47) sind zwar nicht mehr im Amt, bekommen aber eine Abfindung.
Die beiden ehemaligen Premierminister Boris Johnson (58, r.) und Liz Truss (47) sind zwar nicht mehr im Amt, bekommen aber eine Abfindung.  © Montage: Frank Augstein/AP/dpa, Stefan Rousseau/PA Wire/dpa,

Die Abfindungszahlungen für Dutzende Minister und Staatssekretäre belaufen sich voraussichtlich auf 726.000 Pfund (837.000 Euro), wie eine Auswertung von Sky News ergeben hat.

Seit Jahresbeginn seien 79 Regierungsmitglieder und Fraktionseinpeitscher ("Whips") entlassen worden, von denen 71 vermutlich ein Anrecht auf Zahlungen von durchschnittlich mehr als 10.000 Pfund hätten, berichtete der TV-Sender am Donnerstag.

Der neue Premierminister Rishi Sunak (42) hatte nach seinem Einzug in die Downing Street am Dienstag mehrere Kabinettsmitglieder entlassen.

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Kehren sie nicht binnen drei Wochen in Regierungsverantwortung zurück, steht ihnen eine Abfindung zu.

Am meisten erhält demnach mit 34.000 Pfund der bisherige Justizminister Brandon Lewis (51). Er diente zuvor als Nordirland-Minister, weshalb er Anrecht auf zwei Zahlungen habe.

Die beiden ehemaligen Premierminister Boris Johnson (58) und Liz Truss (47) bekommen jeweils 18.860 Pfund an Abfindungen. Bei Truss, die nur sieben Wochen im Amt war, entspricht das nach Angaben von Sky News einer Summe von 385 Pfund pro Tag. Nicht eingerechnet sind Ruhegehälter. So haben die beiden Ex-Regierungschefs einen Anspruch auf jeweils 115.000 Pfund (mehr als 132.000 Euro) im Jahr.

Dem ehemaligen Justizminister Brandon Lewis (51) steht die höchste Abfindung zu, sollte er nicht binnen drei Wochen in die Regierungsverantwortung zurückkehren.
Dem ehemaligen Justizminister Brandon Lewis (51) steht die höchste Abfindung zu, sollte er nicht binnen drei Wochen in die Regierungsverantwortung zurückkehren.  © Jacob King/PA Wire/dpa

Die Zahl der neu ernannten Kabinettsmitglieder ist in diesem Jahr bereits mehr als doppelt so hoch wie in jedem Jahr seit 1979, wie die Denkfabrik Institute for Government ermittelt hat. Mit Sunak ist bereits der dritte Premierminister in diesem Jahr im Amt.

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