Trotz Notruf kam kein Arzt: Mutter und Tochter Monate später tot gefunden
Nottingham - Tragische Geschichte in England! Eine Mutter wurde gemeinsam mit ihrer behinderten Tochter tot aufgefunden, nachdem sie vergeblich den Krankenwagen gerufen hatte.

Die Leichen von Alphonsine Djiako Leuga (47†) und ihrer Tochter Loraine Choulla (18†) wurden im Mai vergangenen Jahres entdeckt, wie BBC berichtet.
Am 2. Februar 2024 hatte die Mutter vergeblich probiert einen Krankenwagen zu rufen, da ihr kalt war und sie sich nicht mehr bewegen konnte. Doch es kam keine Hilfe. Gefunden wurden die Frauen am 21. Mai 2024, erst rund vier Monate nach dem Hilferuf.
Ihre Tochter Loraine hatte neben dem Down-Syndrom auch noch Lernschwierigkeiten und war deshalb vollständig auf die Mutter angewiesen.
Ob Alphonsine oder Loraine zuerst tot war, steht bisher nicht fest.
Die leblosen Körper der beiden lagen allerdings mit hoher Wahrscheinlichkeit mehrere Monate in der Wohnung herum.
Wieso kam der Notdienst Alphonsine Dijako Leuga und ihrer Tochter nicht zu Hilfe?

Die Mutter hatte zwar den Notruf gewählt, bei dem Gespräch traten Kommunikations-Schwierigkeiten auf. Der Bearbeiter konnte ihre Sprache nicht verstehen.
Man habe Alphonsine erneut kontaktiert, sagte Susan Jevons vom East Midlands Ambulance Service, einem Rettungsdienst für medizinische Notfälle, aus. Der Rückruf wurde jedoch nicht mehr angenommen.
Weil der Notarzt glaubte, dass es sich um einen abgebrochenen Anruf handelt, fuhr er nicht zu der genannten Adresse, so Jevons. "Das hätte niemals passieren dürfen."
Bei der Obduktion stellte sich heraus, dass die Mutter an einer Lungenentzündung starb. Sie sei bereits im Januar letzten Jahres mit einer Atemwegs-Infektion ins Krankenhaus gekommen.
Ärzte rieten ihr dort länger zu bleiben, sie wollte jedoch nach Hause, um sich um Loraine zu kümmern.
Die Todesursache der Tochter ist unklar, allerdings schließt der zuständige Pathologe Verdursten und Verhungern nicht aus - Loraines Blase und ihr Magen seien bei der Obduktion nämlich leer gewesen.
Seit Montag läuft auch die gerichtliche Untersuchung der Todesfälle.
Titelfoto: Oli SCARFF/AFP