Perfider Anschlag auf Hochzeits-Paar: Bräutigam von Paketbombe zerfetzt
Patnagarh (Indien) - Es ist eine Tat, die in Indien für Schlagzeilen sorgt. Nur fünf Tage nach der Hochzeit wurde ein junges Paar auf tragische Weise auseinandergerissen. Der Bräutigam wurde von einer Paketbombe zerfetzt. Nun wurde der Täter verurteilt.

Sie standen vor einer glücklichen Zukunft. Doch für Bräutigam Soumya Sekhar Sahu und seiner geliebten Reema währte das gemeinsame Glück nur fünf Tage lang.
Denn als Soumya ein vermeintliches Hochzeitsgeschenk beim Mittagessen auspacken wollte, wurde der 26-jährige Softwareentwickler plötzlich von einer Bombe zerfetzt. Mit ihm starb auch seine Tante Jemamani (85), die zu Besuch war. Die damals 22-jährige Braut überlebte mit schweren Verbrennungen und einem Trommelfellriss.
Der grauenhafte Vorfall, der sich am 23. Februar 2018 in Patnagarh (Ostindien) ereignete, stellte die Polizei lange vor ein Rätsel, berichtet BBC.
Abgeschickt wurde das Paket von einem gewissen "SK Sharma" aus dem mehr als 600 Kilometer entfernten Rajpur und war an den Bräutigam adressiert. Dass es eine gezielte Tat war, stand sofort fest. Doch Soumya und Reema hatten keine Feinde, waren auch nicht in kriminelle Aktivitäten verstrickt.
Wochenlang suchten die Ermittler nach dem Täter, sichteten Telefondaten, befragten mehr als 100 Personen. Doch "SK Sharma" war nicht zu greifen.
Dann machte der Täter einen folgenschweren Fehler.
Bombenanschlag von Patnagarh stellt Ermittler vor Rätsel

Rund zwei Monate nach der Tat ging bei der Polizei ein handgeschriebener Brief ein. Darin wurde darauf hingewiesen, dass die Bombe nicht von "SK Sharma", sondern von "SK Sinha" verschickt wurde. Der Schreiber behauptete außerdem, dass der Bräutigam ihn "verraten" und um Geld "betrogen" hatte. Zudem streute der Verfasser Hinweise auf eine mögliche Geliebte und ein gescheitertes Immobilien-Geschäft.
Drei Männer hätten den Anschlag ausgeführt, sie seien jetzt aber außer Reichweite der Polizei, hieß es zudem im Brief. Die Polizei solle aufhören, "Unschuldige" zu schikanieren.
Die Ermittler zeigten Soumyas Mutter, einer Lehrerin, den Brief. Und die erkannte Handschrift und Ausdrucksweise sofort. Der Brief wurde zweifellos von einem Kollegen der Mutter abgeschickt: Punji Lal Meher.
Hochzeitsbomber verurteilt

Der mittlerweile 56-Jährige stritt zunächst alles ab. Dann behauptete er, dass Unbekannte ihn gezwungen hätten, den Brief zu schreiben.
Doch der Englisch-Lehrer hatte ein Motiv: Punji Lal Meher und die Mutter des Getöteten lagen im Clinch. Immer wieder kam es in der Schule zum Streit. Zuletzt ersetzte ihn die Frau auch noch als Schuldirektorin.
Das war offenbar zu viel für den Mann, dem die Ermittler ein gesteigertes Bedürfnis nach Aufmerksamkeit attestierten. Er wollte sich grausam rächen. Er war sogar bei der Hochzeit und bei der Beerdigung dabei.
Im Prozess, knapp sieben Jahre später, räumte der ehemalige Lehrer seine Tat ein. Er gab zu Schießpulver aus Böllern gehortet zu haben, die Bombe gebaut und per Kurier an das Brautpaar geschickt zu haben.
Punji Lal Meher wurde am Donnerstag zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe verurteilt.
Titelfoto: Screenshot: TV9 Bharatvarsh