Influencerin zeigt Fotos von Sex-Toys auf Instagram: Nun drohen ihr zwei Jahre Haft

Instanbul (Türkei) - Weil sie ihren Aufenthalt im Amsterdamer Sex-Museum auf Instagram teilte, bekam Influencerin Merve Taksin (23) Ärger mit den türkischen Behörden.

Merve Taksin (23) muss sich bald vor Gericht verantworten.
Merve Taksin (23) muss sich bald vor Gericht verantworten.  © instagram.com/tasskinmerve/

Was für den türkischen Social-Media-Star nur ein kleiner Gag war, fanden Sittenwächter in ihrem Heimatland gar nicht witzig.

Während ihres Urlaubs in der niederländischen Hauptstadt machte Taskin einen Abstecher in das weltweit bekannte Sex-Museum.

Ihre Community ließ sie nicht nur durch mehrere Selfies daran teilhaben, sondern präsentierte auch dort ausgestelltes Sex-Spielzeug oder Pasta in Penis-Form.

Heftige Unwetter erschüttern Urlaubsort: Mann stirbt in überfluteter Unterführung
Türkei Heftige Unwetter erschüttern Urlaubsort: Mann stirbt in überfluteter Unterführung

"Meine Absicht war es, Witze zu machen", erklärte die 23-Jährige gegenüber BBC.

Doch ihr Museumsbesuch hatte unangenehme Folgen: Sie sei in Istanbul festgenommen worden und habe eine Aussage bei der Polizei machen müssen.

Monate später dann das gleiche Spiel: "Ich wurde über Nacht inhaftiert und dann habe ich dem Staatsanwalt die Posts erklärt", so Taksin gegenüber der niederländischen Zeitung Parool.

Daraufhin sei sie wieder auf freien Fuß gekommen.

Türkischer Influencerin Merve Taksin muss Ende Oktober vor Gericht

Obwohl die Instagrammerin mit einer Followerschaft von fast 600.000 Nutzern viele der angeblich anstößigen Beiträge inzwischen gelöscht hat, muss sie sich am 26. Oktober vor Gericht verantworten.

Mit ihren Posts habe sie gegen den Artikel 226 des türkischen Strafgesetzbuches verstoßen hat, der die Weitergabe und Verteilung von obszönem Bild-, Audio- oder Videomaterial verbietet.

Bei einer Verurteilung drohen ihr zwischen sechs Monaten und zwei Jahren Haft. "Ich weiß nicht, was der Richter entscheiden wird aber Danke, dass ihr bei mir seid", schrieb sie kürzlich auf dem sozialen Netzwerk über den bevorstehenden Prozess.

Die Direktorin des Sexmuseums, Monique van Marle, erklärte gegenüber BBC, sie finde diese Situation "absolut lächerlich" und sicherte Taskin ihre Solidarität und Unterstützung zu.

Titelfoto: instagram.com/tasskinmerve/

Mehr zum Thema Türkei: