Mehr als 180 Festnahmen bei Razzia: Polizei gelingt Mega-Hieb gegen Mafia

Palermo (Italien) - Filme wie "Der Pate" mit Al Pacino (84) zeigen, wie gefährlich eine mächtige italienische Mafia-Familie sein kann. Um zu verhindern, dass eine solche Schattengewalt in der Wirklichkeit Einfluss auf das Land hat, hat die Polizei einen perfiden Plan in die Tat umgesetzt und mehrere Mafiamitglieder verhaften können.

Die Behörden konnten mehr als 180 mutmaßliche Mitglieder der italienischen Mafia festnehmen, darunter auch mehrere Bosse.
Die Behörden konnten mehr als 180 mutmaßliche Mitglieder der italienischen Mafia festnehmen, darunter auch mehrere Bosse.  © -/Carabinieri Palermo/dpa

Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni (48) schreibt in einem Post auf der Social-Media-Plattform X, dass bei einer Operation der Carabinieri - der italienischen Polizei - in Palermo mehr als 180 Personen festgenommen werden konnten.

Weiter meldet sie, dass unter den Verhafteten auch mehrere Bosse der italienischen Mafia "Cosa Nostra" sind. Diese Festnahmen sind ein schwerer Hieb des Staates gegen das organisierte Verbrechen im eigenen Land.

Die italienische Zeitung "Rai News.it" berichtet zudem, dass bei der Razzia mehr als 1200 Einsatzkräfte der Carabinieri beteiligt waren. So soll es Razzien in verschiedenen Bezirken der sizilianischen Stadt Palermo wie beispielsweise "Tommaso Natale", "Porta Nuova" oder "Pagliarelli" gegeben haben. Laut der Polizei sollen einige Mafiabosse die vergangenen Monate damit verbracht haben, einen Plan zu schmieden, wie ihre Organisation wieder zu alter Stärke zurückfinden kann.

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Dabei handelt es sich bereits um den zweiten Versuch einer solchen Reorganisation. Den ersten konnte die Polizei im Dezember 2018 durch das Inhaftieren einiger Mafiabosse vereiteln.

Mafiabosse zogen selbst im Gefängnis die Fäden

Über geschmuggelte Handys kommunizierten die Mafiabosse mit der Außenwelt, doch das wurde ihnen zum Verhängnis.
Über geschmuggelte Handys kommunizierten die Mafiabosse mit der Außenwelt, doch das wurde ihnen zum Verhängnis.  © -/Carabinieri Palermo/dpa

Doch wie sich herausstellte, waren es genau diese inhaftierten Bosse, die im Hintergrund weiterhin die Fäden aus dem Gefängnis heraus zogen.

So fand man heraus, dass sie durch geschmuggelte Handys mit einer Verschlüsselungssoftware mit ihren Handlangern auf der anderen Seite der Gefängnismauern kommunizierten. Diese Signale waren so gut verschlüsselt, dass es so gut wie unmöglich war, Telefonate oder Nachrichten abzufangen - doch schließlich gelang es den Beamten.

Währenddessen waren die Mafiabosse so überzeugt von der Software, dass sie keinerlei Sicherheitsvorkehrungen bei ihren Telefon-Meetings oder Chatverläufen mehr trafen. So sprachen sie offen über ihr Vorhaben und nannten sogar genaue Namen und Adressen, was die Polizei natürlich sofort ausnutzte.

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Den verhafteten Mitgliedern der italienischen Mafia werden nun die unterschiedlichsten Dinge wie Mord, Erpressung mit mafiösen Methoden, Drogenhandel, Waffenbesitz oder auch illegales Glücksspiel vorgeworfen.

Ein Gericht soll jetzt über das Strafmaß entscheiden.

Titelfoto: -/Carabinieri Palermo/dpa

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