Rauchen verboten: Hier darf sich keine Kippe mehr angesteckt werden!

Turin - Kein Kippchen zum Espresso mehr: Die italienische Stadt Turin schiebt den Riegel vor und verbietet die Zigarette in der Öffentlichkeit. Künftig darf auf der Café-Terrasse oder an der Bushaltestelle nur noch mit ausdrücklicher Zustimmung aller Umstehenden geraucht werden.

Im öffentlichen Raum darf in Turin nun nicht mehr geraucht werden. (Symbolbild)
Im öffentlichen Raum darf in Turin nun nicht mehr geraucht werden. (Symbolbild)  © Martin Gerten/dpa

Die viertgrößte Stadt Italiens geht mit drastischen Maßnahmen gegen die schädlichen Tabak-Produkte vor.

Wie die Nachrichtenagentur Ansa und die Turiner Zeitung La Stampa berichteten, stimmte der Stadtrat kürzlich einer Änderung der Stadtpolizeiverordnung zu. Damit wird das Rauchen oder Dampfen im Freien verboten, wenn sich im Umkreis von fünf Metern eine andere Person aufhält.

Während Rauchen bereits in vielen Ländern verpönt und in der Öffentlichkeit verboten ist, hinken viele europäische Länder hinterher. Italien liegt dabei laut Eurostat-Statistik im unteren Mittelfeld, zwei Plätze vor Deutschland.

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Bislang galt in Turin lediglich ein Rauchverbot auf Spielplätzen. Jetzt ist das Rauchen nicht nur in der Gegenwart von Kindern oder Schwangeren untersagt, sondern auch generell an jedem Ort im Freien.

Betroffen sind dabei sowohl die klassischen, als auch E-Zigaretten, Zigarren, Pfeifen und andere Tabak-Ersatzprodukte wie IQOS.

Auch Dampfer und E-Zigaretten dürfen nicht mehr im öffentlichen Raum geraucht werden. (Symbolbild)
Auch Dampfer und E-Zigaretten dürfen nicht mehr im öffentlichen Raum geraucht werden. (Symbolbild)  © Nicholas.T.Ansell/PA Wire/dpa

Was droht Urlaubern und Einheimischen beim Verstoß gegen das Rauchverbot?

In der viertgrößten Stadt Italiens ist Rauchen in der Öffentlichkeit verboten. (Symbolbild)
In der viertgrößten Stadt Italiens ist Rauchen in der Öffentlichkeit verboten. (Symbolbild)  © 123RF/sepavo

Turins Bürgermeister Stefano Lo Russo erklärte gegenüber Ansa, das Verbot sei "eine Regel des gesunden Menschenverstands und des Respekts gegenüber anderen."

Respektiert werden sollen vor allem die Menschen, "die nicht rauchen", stellt Lo Russo klar und fügt hinzu, dass mit der Verordnung "eine Kultur des gegenseitigen Respekts" gefördert werden soll.

Turin ist nicht die erste italienische Stadt, die ein Rauchverbot eingeführt hat. 2021 erließ Mailand ein ähnliches Verbot, das das Rauchen an öffentlichen Plätzen im Umkreis von zehn Metern verbietet. Die Gemeinde Modena zog noch im selben Jahr nach.

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Das betonte auch Lo Russo und verwies darauf, dass weitere Städte folgen würden. Was den Rauchern bei einem Verstoß droht? Sanktionen, so der Bürgermeister vage.

Initiator des Verbots, Silvio Viale, hofft neben positiven Gesundheitseffekten, in Zukunft weniger Kippenstummel auf dem Boden und vor allem am Strand zu finden.

Dieser für Turin eigentlich typische Anblick wird in Zukunft nicht mehr zu sehen sein. (Symbolbild)
Dieser für Turin eigentlich typische Anblick wird in Zukunft nicht mehr zu sehen sein. (Symbolbild)  © Carlos Castro/EUROPA PRESS/dpa

In Deutschland spricht sich die Suchtberatung seit Jahrzehnten für ein Rauchverbot in der Öffentlichkeit aus. Bis 2026 soll die Tabaksteuer weiter erhöht werden, um den Zugang zu der gesellschaftstauglichen Droge zu erschweren und somit die Belastung für Nichtraucher in der Öffentlichkeit zu minimieren.

Titelfoto: Montage: Carlos Castro/EUROPA PRESS/dpa, Martin Gerten/dpa

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