Touristen dürfen nicht mehr belästigt werden: Auf dieser Urlaubsinsel ist jetzt Ruhe in den Fußgängerzonen

Capri (Italien) - In der Mythologie waren es die Sirenen, welche die Seefahrer in ihre Fänge locken wollten, heute sind es die Kellner, die in der Fußgängerzone die Touristen in ihr Restaurant ziehen möchten. Doch dieses Anwerben soll nun ein abruptes Ende finden.

Die kleine Insel Capri vor der italienischen Stadt Neapel lebt hauptsächlich vom Tourismus. Umso wichtiger ist es, dass die Besucher auch zufrieden sind.
Die kleine Insel Capri vor der italienischen Stadt Neapel lebt hauptsächlich vom Tourismus. Umso wichtiger ist es, dass die Besucher auch zufrieden sind.  © Christoph Sator/dpa

Laut einem Bericht der italienischen Nachrichtenagentur "Ansa" hat Paolo Falco, der Bürgermeister der idyllischen Urlaubsinsel Capri, am gestrigen Montag eine neue Verordnung erlassen, die den Touristenfängern den Kampf ansagt.

Ein jeder, der schon einmal Urlaub im Süden Europas gemacht hat, wird in die Situation geraten sein, dass er auf der Straße von einer freundlichen Person angesprochen und gefragt wird, ob man nicht zu ihnen in das Restaurant, in eine Bar oder in einen Laden kommen möchte.

Mit solchen Methoden werden Touristen gezielt in die eigenen Lokale gelockt, um somit die Konkurrenz auszustechen. Doch was viele nicht wissen: Diese Methode ist eigentlich schon seit längerer Zeit verboten.

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Doch jetzt verleiht Paolo Falco diesem Gesetz noch einmal Nachdruck und wird dabei von der italienischen Verbraucherzentrale unterstützt.

"Es war an der Zeit, zu sagen: 'Es reicht!' Unsere Naivität wurde ausgenutzt", heißt es in einem Facebook-Post der Institution.

Wer erwischt wird, muss drei Tage schließen

Die neue Verordnung beschließt, dass auf den Straßen der kleinen Insel vor Neapel keine aufdringliche Werbung mehr gemacht werden darf. "Es ist also für Geschäfte, Bars und Restaurants verboten, Touristen anzusprechen und ihnen Speisekarten, Broschüren, Karten oder Flyer in die Hand zu drücken oder Dienstleistungen zu bewerben", heißt es.

Des Weiteren werden Polizisten in nächster Zeit verstärkt in den Fußgängerzonen patrouillieren. Wenn ein Geschäft bei der illegalen Werbung erwischt wird, droht neben einer saftigen Geldstrafe auch noch eine Schließung für drei Werktage.

Titelfoto: Christoph Sator/dpa

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