Traurige Gewissheit: Vermisste deutsche Urlauberin in Italien ist tot

Von Christoph Sator

Mailand - Alle Hoffnung vergebens: Nach tagelanger Suche ist im Norden Italiens eine vermisste deutsche Urlauberin tot aufgefunden worden.

Nach kurzem Bangen gab es die traurige Gewissheit.  © -/Vigili del Fuoco/dpa

Der Leichnam der 64 Jahre alten Frau wurde nach Angaben der Feuerwehr in überflutetem Gelände entdeckt. Der Campingplatz, auf dem sie infolge heftigen Regens von einer Flutwelle mitgerissen worden war, liegt etwa vier Kilometer entfernt. Der Regen richtete in der gesamten Region hohen Schaden an.

Die Frau namens Andrea H. war mit ihrem Ehemann in der Region Piemont in einem Wohnwagen unterwegs.

Auf ihrem Campingplatz in der Nähe der Gemeinde Spigno Monferrato wurden die beiden am Montag frühmorgens im Schlaf von der Flutwelle eines Flusses überrascht: Wegen des schweren Regens drang Wasser in ihren Wohnwagen ein, und das Gefährt setzte sich plötzlich in Bewegung.

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Das Paar versuchte, zu Fuß zu fliehen und dabei auch seine beiden Hunde mitzunehmen. Der Mann konnte sich nach Angaben der Feuerwehr in Sicherheit bringen. Die Frau hingegen soll kurz vor dem Erreichen des Ausgangs ausgerutscht und mitgerissen worden sein. Auf dem Arm hatte sie nach italienischen Zeitungsberichten ihren Hund, den sie zu retten versuchte.

Spekuliert wird, dass sie deshalb den Halt verlor. Der Hund wurde dann ebenfalls von den Fluten mitgerissen.

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Regionalrat spricht Familie Beileid aus

Einige Gebiete Italiens wurden von Flutmassen überschwemmt.  © -/Vigili del Fuoco/dpa

Die Suche nach der Vermissten dauerte schließlich mehr als 48 Stunden, obwohl dazu auch Hubschrauber und Drohnen im Einsatz waren.

Der Leichnam wurde in der überschwemmten Landschaft um den Fluss Valla schließlich viel weiter mitgetragen als zunächst vermutet.

Der zuständige Regionalrat Federico Riboldi sprach der Familie sein Beileid aus.

Aus aller Welt Als Anwohner ihren Vermieter immer zur gleichen Zeit schlafen sehen, fällen sie eine Entscheidung

Er sagte: "Sie war auf der Suche nach Ruhe und fand stattdessen auf tragische Weise den Tod."

Regen auch in anderen Regionen Italiens

Über Italien zieht seit Beginn der Woche eine Regenfront. Besonders betroffen sind neben dem Piemont die Regionen Venetien und Lombardei, ebenfalls im Norden. In Venetien riefen die Behörden den Notstand aus. Rund um den Comer See sind zahlreiche Straßen nur schwer oder gar nicht mehr passierbar.

An einer Stelle riss ein Erdrutsch ein tiefes Loch mitten in eine Landstraße. Die Feuerwehr musste mehrere Dutzend Anwohner aus von Wasser eingeschlossenen Häusern in Sicherheit bringen. Inzwischen hat der Regen aber auch weitere Regionen im Süden erreicht. Auf den beiden Urlauberinseln Capri und Ischia im Golf von Neapel floss das Wasser in Sturzbächen den Berg hinab.

Die Schäden sind nach Schätzungen auch hier erheblich.

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