Kartell-Terror: 12 Menschen sterben bei Feuer in Entzugsklinik

San José Iturbide (Mexiko) - Verheerend. Bei einem Brand in einer Entzugsklinik für Drogensüchtige sind in Mexiko zwölf Menschen ums Leben gekommen. Mindestens drei weitere wurden schwer verletzt.

In der Entzugsklinik kam es am Sonntag zu einem Brand.
In der Entzugsklinik kam es am Sonntag zu einem Brand.  © Mario ARMAS / AFP

Am Sonntagmorgen brach im Rehabilitationszentrum "Volver a vivir 24 horas AC" ("Zurück zum 24-Stunden-Leben") in der Stadt San José Iturbide die Hölle aus.

12 Menschen kamen nach Angaben der Staatsanwaltschaft ums Leben. Drei Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Die Ermittler gehen von einem Anschlag aus.

In jüngster Zeit hatten Drogenkartelle in Mexiko mehrmals Entzugskliniken angegriffen, um Patienten mit Gewalt als neue Mitglieder zu rekrutieren. Patienten, die sich zur Wehr setzen, werden von den Drogengangstern regelrecht hingerichtet.

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Im April hatten Bewaffnete eine Entzugsklinik im Bundesstaat Sinaloa gestürmt und neun Menschen erschossen. Im Februar waren bei einem Brand in einer weiteren Entzugsklinik fünf Menschen ums Leben gekommen.

Kartell-Terror in Mexiko: Tausende sterben jedes Jahr

Das berüchtigte Kartell Jalisco Nueva Generación terrorisiert große Teile Mexikos.
Das berüchtigte Kartell Jalisco Nueva Generación terrorisiert große Teile Mexikos.  © ENRIQUE CASTRO / AFP

Nach dem Brand in San José Iturbide im zentralmexikanischen Bundesstaat Guanajuato am Sonntagmorgen erklärten die Behörden, Ermittlungen zu möglichen Verantwortlichen und zur Brandursache liefen noch. Die Leichen der Opfer wurden in die Gerichtsmedizin gebracht.

Im unter Kämpfen zwischen rivalisierenden Rauschgiftkartellen leidenden Mexiko sind seit 2006 etwa 480.000 Menschen getötet worden; mehr als 120.000 weitere verschwanden.

Guanajuato gehört zu den besonders von der Drogenkriminalität geplagten Bundesstaaten, hier kämpfen das mächtige Kartell Jalisco Nueva Generación (CJNG) und die Bande Santa Rosa de Lima gegeneinander.

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Allein im vergangenen Jahr wurden in dem Bundesstaat mehr als 3000 Morde registriert.

Titelfoto: Mario ARMAS / AFP

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