Kurz vor Euro-Einführung: Regierung nach massiven Protesten zurückgetreten
Sofia - Nach massiven Protesten ist die Regierung Bulgariens zurückgetreten.
Seit zwei Wochen waren landesweit Zehntausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die im Haushaltsentwurf für 2026 geplante Erhöhungen der Sozialbeiträge zu demonstrieren.
Erst am Mittwochabend kam es in der Hauptstadt Sofia zu einem riesigen Protest, bei dem erneut der Rücktritt der Regierung um Ministerpräsident Rossen Scheljaskow (57) gefordert wurde. Nach einer Parlamentssitzung am Donnerstag dankte die Regierung schließlich ab, wie die bulgarische Zeitung "Sega" berichtete.
Ministerpräsident Scheljaskow hatte zuvor noch erklärt, dass es nicht der richtige Zeitpunkt sei, das "Schiff zu verlassen".
Das Land am Schwarzen Meer steht damit drei Wochen vor der geplanten Einführung des Euros ohne Regierung da.
Die bulgarische Regierung hatte sich über das gesamte Jahr bereits sechs Mal einem Misstrauensvotum stellen müssen. Ein Termin für Neuwahlen muss noch angesetzt werden.
Titelfoto: Bildmontage: Valentina Petrova/AP/dpa, Valentina Petrova/AP/dpa
