Mutter will andere dafür bezahlen, mit ihrem Sohn befreundet zu sein: Die Reaktionen überwältigen sie

Saint Charles (USA) - Wenn eine Mutter sieht, dass ihr Kind leidet, würde sie wohl alles dafür geben, dass es ihrem Liebling wieder besser geht - auch, wenn das bedeutet, dass man zu eher ungewöhnlichen Maßnahmen greifen muss. Auch Donna Herter hatte ein besonderes Anliegen, als sie sich über Facebook an ihre Nachbarn wandte: Die Reaktionen waren mehr als überwältigend.

Donna Herter suchte für ihren Sohn Christian (24) Freunde.
Donna Herter suchte für ihren Sohn Christian (24) Freunde.  © Bildmontage Facebook Screenshot/Donna Herter

Donna Herter aus Saint Charles ist dreifache Mutter. Ihr jüngstes Kind ist der 24-jährige Christian, der mit dem Down-Syndrom auf die Welt kam.

Und der Jugendliche hatte einen großen Wunsch: Er wollte so gern Freunde haben.

"An den Wochenenden sah Christian zu, wie seine älteren Schwestern Übernachtungspartys hatten und feiern gingen, während er allein rumsaß", erklärt Mutter Donna gegenüber Yahoo! News.

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Während der Highschool war es noch einfacher, da er dort unter der Woche mit seinen Klassenkameraden zusammen war. Doch nach seinem Abschluss wurde die Sehnsucht nach echten Freundschaften immer größer. In den vergangenen Monaten hatte der 24-Jährige seine Mutter immer wieder gefragt: "Wann kommen meine Freunde vorbei?"

Donna und ihrem Mann Allen zerriss es das Herz, ihren Sohn so traurig zu sehen. Der Jugendliche wäre eine extrovertierte Person, der immer gern Leute um sich hätte. "Einmal gingen wir Pizza essen, und er lud einen Tisch mit 15 Bauarbeitern ein, sich zu uns zu setzen, was sie auch taten", erinnert sich die US-Amerikanerin.

Mutter will ihrem Sohn Freunde "kaufen"

Dank ihres Facebook-Posts kann sich der Jugendliche mittlerweile gar nicht mehr vor Bewerbern auf den Freunde-Posten retten.
Dank ihres Facebook-Posts kann sich der Jugendliche mittlerweile gar nicht mehr vor Bewerbern auf den Freunde-Posten retten.  © Bildmontage Facebook Screenshot/Donna Herter

Dann kam Donna eine Idee in den Sinn: "Ich habe mich gefragt, was wäre, wenn ich einen Einheimischen, der sich etwas dazuverdienen will, dafür bezahle, zweimal im Monat mit Christian abzuhängen. Ich dachte, es würde beiden helfen."

Aus diesem Grund verfasste sie via Facebook einen Beitrag, in dem sie Christians Situation beschrieb und 80 Dollar dafür bot, zwei Stunden mit ihrem Sohn zu verbringen.

"Alles, was Sie tun müssen, ist, sich zu ihm zu setzen und Videospiele in seinem Zimmer zu spielen. Nichts anderes", liest man im Facebook-Post vom 2. Februar.

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Darin versicherte Donna unter anderem, dass sie ihren Besuch nie allein mit Christian lassen würde und sie auf die Bezahlung bestand. Damit wollte sie sichergehen, dass die Bewerber es wirklich ernst meinen und auftauchen würden. "Viele Leute haben ihm gesagt: 'Irgendwann werde ich ihn besuchen' und sie tun es nie", erklärt die US-Amerikanerin ihre Entscheidung. Eine wichtige Bedingung ist, dass ihr Sohn nicht erfährt, dass sie seine zukünftigen Freunde für ihre Präsenz bezahlt.

Facebook-Post geht viral und sorgt für großes Wunder

Der 24-Jährige ist heute eine kleine Berühmtheit und vor allem überglücklich.
Der 24-Jährige ist heute eine kleine Berühmtheit und vor allem überglücklich.  © Bildmontage Facebook Screenshot/Donna Herter

Als die dreifache Mutter nach dem Verfassen des Beitrags schlafen ging, hätte sie nicht einmal im Traum gedacht, was sie am nächsten Morgen erwarten würde:

Ihr Post war in den vergangenen Stunde mehrere tausendmal geteilt worden und hatte weltweit Aufmerksamkeit erregt. "Ich geriet in Panik und hätte ihn fast wieder offline genommen", erinnert sich Donna.

Doch dann bemerkte sie, dass sich in den Kommentaren viele Eltern von Kindern mit Behinderung darüber austauschten, wie ihre Sprösslinge Freundschaften schließen konnten.

Zudem gab es gleich mehrere Bewerber auf den Posten von Christians neuem Freund. Eines hatten sie aber alle gemeinsam: Sie lehnten es ab, dafür bezahlt zu werden, mit dem Jugendlichen Zeit zu verbringen.

Und der Facebook-Beitrag, der mittlerweile über 60.000 Mal mit "Gefällt mir" markiert wurde, sorgte noch für viel mehr: In der Umgebung und über die Landesgrenzen hinaus wurde Christian eine kleine Berühmtheit. Er bekam in den letzten Wochen nicht nur Besuch von Polizisten, sondern wurde auch von Fernsehsendern interviewt und erhielt etliche Geschenke und Aufmerksamkeiten von Menschen aus der ganzen Welt.

Im März wird Christian sogar für einen Tag als Bürgermeister der nahe gelegenen Stadt Wentzville ernannt. In seiner kurzen Amtszeit wird er die Feuerwehr- und Polizeiwache besuchen und an einer Vorstandssitzung teilnehmen. Der offizielle Bürgermeister erklärt: "Wir möchten, dass er weiß, dass er in der Gemeinde geliebt wird."

Wer jetzt auch noch Zeit mit dem 24-Jährigen verbringen will, muss sich hinten anstellen: Christian ist bis Juli ausgebucht. "Die Liebe, die unserem Sohn entgegengebracht wird, ist unglaublich", freut sich Donna Herter. "Christian sagt, dass es sich wie im Himmel anfühlt, Freunde zu haben."

Titelfoto: Bildmontage Facebook Screenshot/Donna Herter

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