Graz (Österreich) - Bauernaufstand in der Steiermark! Nach dem 1:0-Auswärtssieg von Austria Wien bei Sturm Graz im Top-Spiel der österreichischen Bundesliga kaperten Fans aus der Hauptstadt offenbar die Interview-Wand der Hausherren - und sorgten damit für Empörung. Mittlerweile haben sich die Landwirte der Region jedoch mit großer Einigkeit gewehrt.
Als sich SK-Keeper Kjell Scherpen (25) oder auch Mittelfeldmann Jon Stankovic (29) den Reporterfragen am Sky-Mikrofon stellten, prangte im Hintergrund ein Logo, das auf den ersten Blick an das Grazer Vereinsemblem erinnerte.
Allerdings ersetzte ein Traktor die schwarz-weiße Sturm-Fahne, während drumherum der Schriftzug "Bauernschweine seit 1909" zu lesen war.
Bei den Fans des Tabellenzweiten kam die augenscheinlich von gegnerischen Anhängern platzierte Verunglimpfung in Sticker-Form natürlich gar nicht gut an, doch der Ärger schlug schnell in Trotz um.
So meldete sich der Verein inzwischen in einem Statement zu Wort: "Wir sind stolz auf unsere Partner, die steirischen Bauern und deren Arbeit", erklärte der amtierende Double-Sieger - und verlost gemeinsam mit dem Steirischen Bauernbund nun Tickets für ein Fußballspiel sowie einige heimisch produzierte Produkte, darunter Kürbiskernöl und Bier.
Das Gewinnspiel wurde auch vom Bauernbund des südösterreichischen Bundeslandes geteilt, der sich dazu ebenfalls klar positionierte: "Wir sind stolze Bäuerinnen und Bauern und froh, dass es in der Steiermark Fußballvereine gibt, die uns Bauern noch wertschätzen!"
Landesrätin teilt gegen Austria-Wien-Fans aus
Selbst die steirische Agrar-Landesrätin Simone Schmiedtbauer (50) schaltete sich in den "Bauernschweine"-Streit ein und knöpfte sich die Austria-Anhänger vor.
"Ich bin Schweinbäuerin und stolz darauf, aber ganz sicher kein Bauernschwein!", sagte die Politikerin der Krone.
"Wir sind stolz auf unseren Beruf und versorgen die heimische Bevölkerung mit besten Lebensmitteln – wenn es sein muss, sogar die Fans von Austria Wien."
Der Logo-Streich gibt dem Titelrennen im deutschen Nachbarland auf der Zielgeraden natürlich noch einmal richtig Zündstoff, die sportliche Oberhand genießt aktuell aber der Hauptstadtklub.
Mit dem Sieg schubste Wien die Grazer nämlich von der Tabellenspitze, allerdings bleiben die "Schwoazen" vier Spieltage vor Schluss punktgleich ganz dicht dran.