Passpflicht am Pissoir: Hier dürfen nur Einheimische aufs WC
Wiener Neudorf (Österreich) - In Wiener Neudorf wird der Gang aufs stille Örtchen bald alles andere als selbstverständlich: ohne Chipkarte kein WC. Für 10 Euro soll man einen Zutritt zum Porzellan erhalten, doch dieser bleibt nur Einheimischen gewährt.
Alles in Kürze
- Wiener Neudorf führt Chipkarte für öffentliche Toiletten ein.
- Nur Einheimische erhalten Zugang für 10 Euro.
- Zugangschips sollen Vandalismus und Drogenkonsum einschränken.
- Einwohner können Karten beim Bürgerservice erwerben.
- Kritik an Datenschutz und hohen Kosten für Familien.

Bald brauchen die Bewohner der rund 10.000-Einwohner-Marktgemeinde südlich von Wien eine personalisierte WC-Karte für den Zugang zu öffentlichen Toiletten, berichtet Heute.at.
Betroffen sind die Sanitäranlagen am Rathausplatz und im Anningerpark, dem beliebten Sportzentrum der Ortschaft.
Einheimische können das Ticket für 10 Euro beim Bürgerservice erhalten, das ihnen für die nächsten 30 Jahre die Nutzung der WCs gewähren soll.
Der örtliche Bürgermeister hofft damit, Vandalismus, Drogenkonsum und Verschmutzungen einzudämmen, die in den vergangenen Jahren wiederholt aufgetreten sind. Bei Beschädigungen soll somit nachvollzogen werden können, wer die Toilette zuvor genutzt hat.
Die Einführung der Zugangschips ist für Anfang September geplant.
Ein besorgter Bürger kritisiert die Entscheidung: Die WC-Karte sei schwer zu erhalten, da der Bürgerservice nur vormittags von Montag bis Donnerstag geöffnet hat. Zudem sieht er darin einen Eingriff in den Datenschutz.
Auch der Preis von 10 Euro pro Person sei hoch: "Eine fünfköpfige Familie kommt dabei schon auf 50 Euro für die WC-Anlagen. Es ist zum Sch…"
Titelfoto: 123RF/Gudella