Polizei im Großeinsatz: Teenager-Trio soll Bombenanschläge geplant haben

Von Doris Heimann

Warschau (Polen) - In Polen hat der Inlandsgeheimdienst ABW drei 19-Jährige festgenommen, die terroristische Anschläge im Land geplant haben sollen. Die drei Verdächtigen sollen im Internet Informationen zum Umgang mit Schusswaffen gesammelt, Schießstände aufgesucht und militärisch-taktische Trainings organisiert haben, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung des ABW und der Staatsanwaltschaft in Olsztyn.

Die drei Jugendlichen nahmen sich ein Beispiel an einigen der schlimmsten Gräueltaten in der Geschichte und wollten ihren "Vorbildern" nacheifern. (Symbolbild)
Die drei Jugendlichen nahmen sich ein Beispiel an einigen der schlimmsten Gräueltaten in der Geschichte und wollten ihren "Vorbildern" nacheifern. (Symbolbild)  © Doris Heimann/dpa

Außerdem hätten sie Sprengstoff und Anleitungen zum Bau von Sprengvorrichtungen gesammelt.

"Die Verdächtigen ließen sich unter anderem von den Taten von Massenmördern wie Anders Breivik, Brenton Tarrant und Timothy McVeigh inspirieren", hieß es weiter. Sie seien von deren Ideologie fasziniert gewesen und hätten sowohl die Anschläge als auch die dabei begangenen Fehler analysiert.

Der verurteilte Massenmörder Anders Behring Breivik hatte am 22. Juli 2011 eine Autobombe im Osloer Regierungsviertel gezündet und im Anschluss auf der Insel Utøya ein Massaker in einem Sommerlager der Jugendorganisation der sozialdemokratischen Arbeiterpartei angerichtet. Der Australier Brenton Tarrant hatte im März 2019 in Neuseeland 51 Menschen erschossen und 50 weitere verletzt.

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Timothy McVeigh verübte 1995 einen Bombenanschlag auf ein Bürogebäude in Oklahoma City, bei dem 168 Menschen sterben und mehr als 500 verletzt wurden.

Verdächtige planten Anschläge auf Schule und Demonstration

Den Angaben der polnischen Ermittler zufolge wurden zwei der Verdächtigen bereits im April gefasst. Die Staatsanwaltschaft verfügte für alle drei Arreste. Die Behörden machten keinen Angaben dazu, welches Ziel sich die Gruppe für einen möglichen Anschlag ausgesucht haben soll.

Nach Informationen des Radiosenders Rmf.fm sollen sie eine Schule, aber auch eine Massenveranstaltung wie eine Pilgerfahrt oder eine LGBTQ-Parade avisiert haben.

Titelfoto: Doris Heimann/dpa

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