Russische Schule lässt Kinder Granatenteile basteln!

Kasan - Nachdem der Unterricht an vielen russischen Schulen nach Kriegsbeginn bereits umgestellt wurde, eröffnet eine Reportage nun neue schockierende Einblicke in den Alltag der Schüler und Schülerinnen.

Keine Spielzeuge, sondern ziemlich gefährliche Geräte lässt Kremlchef Wladimir Putin (71) russische Kinder basteln.
Keine Spielzeuge, sondern ziemlich gefährliche Geräte lässt Kremlchef Wladimir Putin (71) russische Kinder basteln.  © Valeriy Sharifulin/Pool/AFP

"Was auf den ersten Blick wie ein Kinderspielzeug aussieht, erfüllt eine sehr wichtige Funktion ... die Stabilisatoren helfen der Granate, direkt ins Ziel zu fliegen, ohne dass sie in der Luft kippt", erklärt eine Korrespondentin des Lokalfernsehens in den Aufnahmen.

Schüler und Schülerinnen des "Lyzeum 2" in der russischen Teilrepublik Tatarstan basteln seit Neuestem im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft Teile von Artilleriegranaten. Eingesetzt werden sollen die Geschosse in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Zuvor berichteten mehrere lokale Medien über die kuriose Unterrichtseinheit, darunter die Moscow Times.

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Neben den Bauteilen stellen die Kinder auch noch Tourniquets zum Abbinden stark blutender Wunden und Container für schmerzstillende Ampullen her, wie es in der Reportage weiter heißt.

Die Vorlagen erstellt demnach ein 3D-Drucker, von dem gleich mehrere Exemplare in dem örtlichen Kinderfreizeitzentrum in der Kleinstadt Mamadysch aufgebaut sind. Der Ort liegt 170 Kilometer östlich der Millionenstadt Kasan.

"Alle diese Produkte werden besonders auf dem Gebiet der militärischen Spezialoperation benötigt", hebt die Reporterin lobend die Kinderarbeit für die Front hervor.

Reportage über die Kriegsproduktion durch Kinderhände

Was ist eigentlich Putins "Spezialoperation"?

Mit der "militärischen Spezialoperation" ist in Russland der vor mehr als 21 Monaten von Kremlchef Wladimir Putin (71) befohlene Angriffskrieg gegen die Ukraine gemeint.

In dieser Zeit änderte sich im regulären Schulbetrieb einiges: Wehrkunde kam auf den Stundenplan, das Unterrichtsfach "Gespräche über das Wichtige" wurde eingeführt, damit Lehrer ihren Schülern den politischen Kurs des Kremls näher bringen können.

Den Geschichtsstunden wurde außerdem prompt ein neues Kapitel zum Krieg hinzugefügt, um die Kinder dort über die angebliche Notwendigkeit des Krieges aufzuklären.

Titelfoto: Valeriy Sharifulin/Pool/AFP

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