"Schein-Referenden" - MDR löscht nach Shitstorm Posting bei Twitter!

Leipzig - "Kreml-Nähe und Putin-Propaganda" beim MDR? Twittern kann schiefgehen - wenn allerdings eine Redaktion des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks einen Fehler macht, ist das umso beachtlicher. Denn viele haben den MDR-Tweet kritisiert.

Das Internet vergisst nichts, besonders nicht nach einem Shitstorm. Dieser Tweet wurde vom MDR gelöscht.
Das Internet vergisst nichts, besonders nicht nach einem Shitstorm. Dieser Tweet wurde vom MDR gelöscht.  © MDR/twitter/mdraktuell

"Wir haben heute einen Tweet zu den Scheinreferenden in der Ost-Ukraine veröffentlicht, der heftige Reaktionen hervorgerufen hat", erklärt der MDR am Freitagnachmittag.

Dabei ging es um die "Formulierung und den Gesamteindruck" der Aussage. Daher hat sich der MDR entschlossen, "den Tweet zu löschen", so das Social-Media-Team auf Twitter.

Worum ging es dabei?

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"In den überwiegend russisch besetzten Gebieten in der Ukraine haben die Referenden über den Beitritt zu Russland begonnen. Bis Dienstag können die Menschen ihre Stimme abgeben", teilte der MDR kurz und knapp mit.

Und weiter: "Der Westen und die Ukraine bezeichnen die Abstimmungen als 'Schein-Referenden'."

Tweet entsprach nicht den "journalistischen Standards" des MDR

Nutzer warfen dem MDR "Kreml-Nähe und Putin-Propaganda" vor.
Nutzer warfen dem MDR "Kreml-Nähe und Putin-Propaganda" vor.  © MDR

Daraufhin habe es zum Teil "heftige Reaktionen" gegeben.

Nutzer warfen dem MDR "Kreml-Nähe und Putin-Propaganda" vor, "weil wir die geplanten Abstimmungen in der Ost-Ukraine nicht deutlich genug als das kenntlich gemacht haben, was sie sind: nämlich inszenierte Referenden, die in keinster Weise demokratischen Standards entsprechen", so der MDR in seinem Statement.

Die Referenden "sollen einzig und allein die völkerrechtswidrige Annexion ukrainischer Gebiete legitimieren".

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"Wir hätten die Abstimmungen deshalb klar als Scheinreferenden bezeichnen sollen." Diesen Fehler bedauert der MDR. Außerdem hat sich das MDR-Team bei Twitter unter dem Ursprungstweet entschuldigt.

Zur Klärung schreibt der Sender: "Auch nach unserer journalistischen Auffassung handelt es sich um Scheinreferenden. Für die missverständliche Formulierung im Tweet bitten wir um Entschuldigung."

Der Ursprungstweet habe einen falschen Eindruck erweckt und nicht den journalistischen Standards entsprochen.

Und um es noch deutlich zu erklären, schreibt der MDR auf seiner Homepage: "Die von Putin angeordneten Referenden in der Ost-Ukraine sind undemokratisch, illegal und völkerrechtswidrig. In unseren Nachrichten wollen wir sachlich und objektiv informieren. Jegliche Propaganda liegt uns fern – auch deshalb unser Entschluss."

Titelfoto: MDR/twitter/mdraktuell

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