Von Emilio Rappold
Pamplona - Bei der ersten Stierhatz des diesjährigen Sanfermín-Festes sind in Pamplona im Norden Spaniens mindestens sechs Läufer verletzt worden.
Es habe allerdings keine Verletzungen durch Hornstöße gegeben, teilten die Organisatoren der ebenso berühmten wie umstrittenen Veranstaltung mit.
Zahlreiche Teilnehmer wurden von dem zum Teil über 600 Kilogramm schweren Kampfbullen überrannt, wie bei der TV-Liveübertragung zu sehen war. Große Aufregung gab es, als zwei Stiere auf dem feuchten Kopfsteinpflaster ausrutschten und stürzten.
Die Verletzten, allesamt junge Männer, seien mit Prellungen und Quetschungen ins Krankenhaus gebracht worden, hieß es.
Die "Sanfermines" sind dem Stadtheiligen San Fermín gewidmet und werden in der 200.000-Einwohner-Stadt der Region Navarra bereits seit Ende des 16. Jahrhunderts immer Anfang Juli gefeiert.
Täglich werden am frühen Vormittag sechs Kampfbullen durch die engen Gassen der Altstadt für die Stierkämpfe am Abend bis in die Arena gejagt. Bis zum 14. Juli gibt es insgesamt acht Stiertreiben.
Sanfermín-Fest lockt zahlreiche Touristen nach Spanien
An den Mutproben nehmen auf der 825 Meter langen Strecke vor allem junge Männer teil, die der Tradition folgend überwiegend weiße Kleidung mit einem roten Halstuch und einer roten Schärpe tragen. Auch einige wenige Frauen und ältere Läufer sind stets mit von der Partie.
Jedes Jahr werden Dutzende Läufer verletzt. Seit 1924 gab es 16 Todesopfer, das letzte 2009. Es gibt nicht nur Stierrennen und -Kämpfe, sondern auch zahlreiche Konzerte und Prozessionen sowie auch andere Veranstaltungen.
Auch dieses Jahr protestierten Tierschutzgruppen gegen die traditionsreiche Veranstaltung. Trotz aller Kritik lockt das Fest immer mehr Touristen aus aller Welt an, die vor allem aus anderen Teilen Spaniens, aus Europa, den USA und Australien kommen.