Valencia/Paris - Mehrere junge Franzosen wurden am Mittwoch nach ihrem Ferienaufenthalt in Spanien von ihrem Rückflug von Valencia nach Paris von der zuständigen Fluggesellschaft ausgeschlossen. Französische Behörden und Organisatoren der Jugendreise vermuten einen antisemitischen Hintergrund und fordern Aufklärung.
Wie ABC News berichtet, hätte die Fluggesellschaft Vueling eine französische Jugendgruppe aus dem Flugzeug geworfen, weil sie sich "ungebührlich" verhalten hätte. Dass ihr jüdischer Glaube bei dem Rausschmiss eine Rolle gespielt habe, bestreitet die Airline.
Ein Sprecher der Fluggesellschaft ließ verlauten, dass die Jugendlichen wiederholt mit der Notfallausrüstung des Flugzeugs hantiert und die Sicherheitseinweisungen der Crew-Mitglieder unterbrochen hätten. Daraufhin hätte man sich entschieden, die Unruhestifter aus der Maschine zu werfen.
Auch wenn die zuständigen Beamten keinerlei Kenntnis von der religiösen Zugehörigkeit der Passagiere gehabt hätten, berichten israelische Nachrichtenagenturen davon, dass der Rauswurf religiös motiviert gewesen sein.
Inzwischen hat der Vorfall in Frankreich heftige Reaktionen ausgelöst. Der französische Außenminister Jean-Noël Barrot äußerte gegenüber der Chefin von Vueling, Carolina Martinoli, seine Bedenken und forderte am Samstag laut dem französischen Außenministerium Aufklärung, ob die Fluggäste "aufgrund ihrer Religion diskriminiert wurden".
Der Flugzeug-Rausschmiss schlägt hohe Wellen
Martinoli sicherte dem französischen Außenminister eine umfassende interne Untersuchung zu. Zudem wurde auch der spanische Botschafter zu einer Erklärung aufgefordert.
Laut der Nachrichtenagentur AFP wolle die Vereinigung Club Kineret, die den Urlaub in Spanien für die Jugendlichen organisiert hatte, nun Anzeige gegen die Airline wegen "physischer, psychologischer Gewalt und Diskriminierung vor dem Hintergrund der Religion" erstatten.