Planten Teenager den nächsten Anschlag? Mehrere Razzien zerschlagen Terror-Netzwerk
Von Michael Heitmann
Prag (Tschechien) - In Tschechien haben die Behörden eine jugendliche Gruppe von mutmaßlichen Terrorunterstützern hochgehen lassen. Bei Razzien seien fünf Verdächtige festgenommen worden, teilte ein Polizeisprecher in Prag mit.

Zwei von ihnen hätten im Januar 2024 erfolglos versucht, das jüdische Gotteshaus in Brünn (Brno), der zweitgrößten Stadt des Landes, mit einem improvisierten Brandsatz anzuzünden.
Dies sei bei den Ermittlungen herausgekommen. Weitere Mitglieder der Gruppe hätten Menschen für Kämpfe in Syrien an der Seite einer terroristischen Vereinigung rekrutiert. Bei Hausdurchsuchungen seien unter anderem Messer, Gaspistolen und militärische Ausrüstung sichergestellt worden.
Auffallend ist nach Darstellung der Ermittler das junge Alter der Verdächtigen. Die meisten von ihnen seien unter 18 Jahre, die jüngsten sogar noch unter 15 Jahre alt gewesen. Sie seien nicht nur in Tschechien, sondern auch in der Slowakei, Österreich und Großbritannien aktiv gewesen.
Bei dem Fall arbeitete die tschechische Polizeizentrale zur Bekämpfung von Terrorismus, Extremismus und Cyberkriminalität (NCTEKK) eng mit dem Inlandsgeheimdienst BIS zusammen.
Teenager haben sich im Internet vernetzt und radikalisiert
Die Verdächtigen hätten online in Kontakt gestanden und in sozialen Netzwerken mutmaßlich extremistische Inhalte geteilt, hieß es weiter.
Sie hätten für terroristische Organisationen wie den Islamischen Staat (IS) propagiert und Hass gegen Minderheiten und die LGBTQ+-Gemeinschaft verbreitet.
Titelfoto: Michael Heitmann/dpa